Wer ist der Brötchengeber? 26.12.200925.11.2018 Einen Moment des gedanklichen Stillstands darf man sich erlauben, auch als Kulturverantwortlicher. Herr Neumann, so heißt der Herr, sollte das aber nicht in aller Öffentlichkeit tun. Er hat jetzt die Öffentlich-Rechtlichen (also ARD und ZDF) dafür kritisiert, dass sie ihre Inhalte und auch Nachrichten künftig sogar in einem iPhone-kompatiblen Format anbieten wollen. Neumann beklagte, auf diese Weise würden mit Gebührengeldern ein neuer Markt verzerrt und private Geschäftsmodelle von Anfang an gefährdet. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse „gerade in einer Zeit, in der die privaten Anbieter zum Teil ums Überleben kämpfen, nicht alles machen, was wünschenswert wäre“. Dabei haben diese Sender, bezahlt durch Steuergelder und vor allem auch die allseits beliebte GEZ-Gebühr eigentlich die finanziellen Mittel, endlich im 21. Jahrhundert anzukommen. Sie können es sich leisten, die Inhalte im Internet anzubieten, um jüngeren Bürgern und Gebührenzahlern die Inhalte nahezubringen und dies nicht YouTube und Konsorten zu überlassen. Dem guten Mann ist vielleicht noch gar nicht aufgefallen, dass er nicht im Dienste der kommerziellen Rundfunkanbieter steht, sondern wie die von ihm kritisierten Sender von uns, den Gebühren- und Steuerzahlern alimentiert wird. Er sollte im Gegenteil sich darum kümmern, dass kulturelle Angebote von den Öffentlich-Rechtlichen auf diese Weise unters Volk gebracht werden: Bildungsfernsehen, Kultursendungen, Nachrichten, kritische Magazine – eben alles das, was die Kommerziellen aufgrund der zunehmenden Verflachung nicht leisten können, ohne ihre eigenen Brötchengeber (Werbesponsoren) zu verprellen. Er könnte natürlich in den Vorstand der SAT1RTLPRO7RTL2-Verdummungsindustrie wechseln wollen. Dann wäre vielleicht auch der Gebührenzahler entlastet. Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Politik Unaufgeräumt FernsehenMedien
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