Reeder für iPhone: Der Nachrichtentiefstapler 29.03.2012 RSS ist nichts wirklich Neues, und auch nichts wirklich Bahnbrechendes. Umso erstaunlicher, wie wenig Zeitgenossen den Produktivitätsgewinn durch die Nutzung von RSS erkennen. Und wie wenig Zeitgenossen überhaupt wissen, was RSS ist. Wie? Sie auch nicht? OK. Bevor ich also eine eigentlich simple und doch geniale App zum Lesen und Verwalten der „RSS Feeds“ vorstelle, sollte ich ein paar einleitende Worte zum Thema RSS verlieren. Wer sich damit auskennt – der überspringt diesen technischen Teil einfach und macht gleich bei der App weiter. RSS: Really Simple Syndication Technisch gesehen bezeichnet RSS eine Art des Datenformats im Internet, das vor allem auf Formatierung verzichtet und in der Urform den nackten Text einer Internetseite zusammenfasst (daher „Syndication“, die gleichzeitige Veröffentlichung eines Zeitungsartikels). Stellen Sie sich einfach vor, Sie seien direkt an die Textverarbeitung des Online-Redakteurs angeschlossen: Er schreibt den Text, verpasst ihm eine Überschrift und ein Datum und schickt ihn zur Weiterverarbeitung in eine Datenbank, die den Inhalt dann mit Bildern, Animationen, Layout, Werbebannern usw. aufpeppt und auf einer Internetseite präsentiert. Sie als Leser würden normalerweise den Text auf der Internetseite lesen und ständig von diesen flackernden Werbebannern abgelenkt werden. Nun aber muss der Text ja nicht nur zwischen die geldbringende Werbung gequetscht werden, sondern kann auch ganz oder teilweise in seiner reinen Form gelesen werden. Dazu leitet die Datenbank den Inhalt („Feed“) als „wirklich einfache Veröffentlichung“ (RSS) auf eine andere Seite, die Sie mit einem normalen Browser gar nicht darstellen können (mittlerweile verfügen Browser über eine solche Schnittstelle, sie verfügt aber nur über rudimentäre Funktionen). Eigens dafür programmierte Applikationen können mit zahlreichen sinnvollen Zusatzfeatures aufwarten. Wozu RSS? Was aber bringt es, nur den Text zu lesen (außer den Verlagen hohe Verluste, denn die Werbebanner werden nicht angeklickt, weil sie nicht mehr da sind)? Ein zugegebenermaßen hinkender Vergleich mit einer Zeitung sei erlaubt: Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Dutzend Zeitungen abonniert, die Sie täglich lesen, um über das aktuelle Geschehen gut informiert zu sein. Statt nun jede Zeitung Seite für Seite zu durchblättern auf der Suche nach interessanten (oder thematisch verwandten) Artikeln, fassen Sie alle Titel und Anreißer auf einer Seite zusammen und sortieren Sie nach Erscheinungszeitpunkt oder Herkunft. Als Ergebnis erhalten Sie eine übersichtliche Liste der Artikel, die Ihnen angeboten werden. Aus diesen können sie sich dann die Gewünschten schnell herauspicken und lesen. Toll – wenn es nicht so mühselig wäre, diese Liste aus Zeitungsartikeln zusammenzustellen. Das aber übernimmt die Software: sie durchforstet die abonnierten Internetseiten, fischt die aktuellen Artikel heraus und zeigt nur die Titel und die Anreißer an. Programme dafür gibt es schon seit Jahren, sie laufen auf allen Computerplattformen und bieten unterschiedliche Funktionen zusätzlich zum reinen Sammeln und Sortieren an: Filtern, kommentieren, weiterleiten und bewerten beispielsweise. Sie werden unter der Bezeichnung „RSS-Aggregatoren“ oder „Feedreader“ zusammengefasst. Die App Auch den „Reeder“ für den Mac gibt es schon seit zwei Jahren. Es handelt sich dabei um eine besondere Spezies, die die Datensammelwut der Google-Server nutzt und die abonnierten „Feeds“ mit dem Google-Reader abgleicht. Diese Synchronisation mit dem Google-Reader macht durchaus Sinn, vor allem, wenn man mehrere Geräte benutzt, also beispielsweise den Reeder auf dem Mac und den Reeder für das iPhone. Was auf dem Mac hauptsächlich durch eine angenehme Nutzeroberfläche und Reduktion aufs Wesentliche auffällt, kommt in der iPhone-Version erst richtig zur Geltung: Hier muss mit Platz und Inhalten noch viel sparsamer umgegangen werden, schließlich ist der Bildschirm nicht gerade groß. Wie auch der große Bruder auf dem Mac erlaubt auch der kleine Reeder die vielfältige Verwaltung und Bearbeitung der Inhalte: Artikel können auf die eigene Facebook-Seite oder auf Twitter geschickt werden, als E‑Mail verschickt oder auf sonstige Weise bewertet und kommentiert werden. Vor allem aber glänzt Reeder auf dem iPhone mit dem integrierten Plug-In „Readability“. Wo nämlich normale RSS-Programme nur die Titel und die Anreißer der Artikel darstellen und man zum weiterlesen dann doch wieder auf die Internetseite gelockt wird, lässt sich mit dem Reeder auf dem iPhone auch der komplette Inhalt ohne störende „Nebengeräusche“ darstellen: Nur Text und das dazu gehörende Bild – sofern vorhanden. Nutzen Wer meint, aus Zeitgründen über das tägliche Goutieren der einschlägigen Gossen- und Revolverblättchen nicht hinauskommen zu können, der hat jetzt keine Ausrede mehr: auch anspruchsvollere Informationen als zum Autodiebstahl in Ougadougou oder der Oberweite tieferbegabter Fernsehsternchen lassen sich mit dieser App schnell und zielsicher ansteuern, konsumieren und weiterleiten. Selbst ein Plug-In für den universellen Notizzettel „Evernote“ ist vorhanden – aber das ist ein anderer Artikel. Und die Zeitungen können Sie ja immer noch zum Draufsetzen verwenden. Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailBlueskyMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … appseits
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