Ein Artikel heute morgen in der taz (auch die lese ich online). Es geht um die Bestimmung zum Kopierschutzrecht der GEMA1, hinter der ja auch der Gesetzgeber steht, der schon aufgrund seines eigenen geistigen Hintergrunds oft gar nicht weiß, was er da anstellen soll in der schönen neuen Welt des Internets2. Her Kreidler nun hat alle verwendeten Samples für sein 33 Sekunden dauerndes Stück (immerhin 70.200 Fragmente) säuberlich aufgeschrieben und will sie nun der GEMA um die Ohren hauen:
Die Gema möchte bei der Anmeldung eines Werkes jeden Fremdanteil wissen, egal, wie groß er ist. Seit Bekanntwerden meiner Aktion bekommen ich Massen von E-Mails, und auch in Diskussionsforen wird darüber diskutiert. Viele sagen: 70.200 Fragmente, die in 33 Sekunden komprimiert werden – das ist Quatsch, weil kein Zitat mehr erkennbar ist. Das ist natürlich richtig, aber auch nicht mein Quatsch, sondern der Quatsch der Gema, die selbst das kleinste Element wissen will.
Ich finde das eine gute Idee. Wir könnten ja mal die weltweit verwendeten Schriftzeichen sammeln und hintereinander stellen. Da es sich um Fragmente aus Liedtexten handelt, müssen sie folgerichtig bei der GEMA eingereicht werden, damit diese den entsprechenden Obolus an die Rechteinhaber weiter leiten kann — wohlgemerkt: die Rechteinhaber, nicht die Urheber. Das ist ein erheblicher Unterschied.
Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte ↩
Zitat von Herrn Wiefelspütz: „Um den Computer kümmert sich meine Frau. Ich weiß nur, wie man ihn einschaltet.“ — Zitat von Herrn Schäuble: „Ich dachte bislang immer, das Internet sei so eine Art Telefonanlage. Das ist es aber wohl nicht.“ ↩