Also mir ist ein Neid auf ehemalige McKinsey-Seilschaften eigentlich fremd, immerhin haben sie dafür auch ihre Seele oder zumindest ihr Leben verkauft, aber das ist doch ein bisschen viel der Lobhudelei, was dem Redakteur der FAZ da unterläuft:
Weil Übervater Zumwinkel nach einem kleinen Steuerunfall (so darf man wohl sagen) vom Finanzminister zum vorzeitigen Rücktritt genötigt wurde, […]
[…], dass das natürlich kein Lob für Zumwinkels mutmaßlichen Fehltritt in der Steueraffäre sei […]
Natürlich muss ein Mensch erst rechtskräftig verurteil sein, bevor man auch eine Steuerhinterziehung als Delikt bezeichnen darf, aber alleine der Vorsatz, Geld (und das nicht zu knapp) am Stuerzahler vorbei zu mogeln, ist kein „Unfall“ oder „Fehltritt“, das ist Absicht. Ich gehe auch nicht in ein Schuhgeschäft, klaue mir dort ein paar Guccis und sage nachher, das sei ein „Unfall“. Das ist Absicht, entstanden aus sportlichem Ehrgeiz1 und einer abgehobenen Maßlosigkeit. Für die 8 Millionen, die Herrn Zumwinkel nach Abzahlung seines „Fehltritts“ bleiben, muss eine alte Frau lange stricken.
Eine solche Bagatellisierung eines gesellschaftsfeindlichen Verhaltens2 ist erbärmlich.