Fensterpfützen

Pfütze auf einem Feldweg hinter FeldmochingAm Montag hatte ich ein paar Minuten Zeit und eine Kamera dabei. Mit der Hoffnung, in dem klaren Herbstlicht vielleicht ein paar nette Ansichten zu erwischen, habe ich — Pfützen fotografiert. Pfützen? Ich finde, es gibt nichts Vergänglicheres als Pfützen. Anderes verschwindet aus unserem Bewusstsein und bleibt doch in irgend einer Form tief in unserem Unbewussten vergraben. Gerüche, Gefühle, die bei einer ähnlichen Gelegenheit plötzlich wieder auftauchen.
Aber Pfützen? Über wie viele Pfützen bin ich als Kind gehüpft? Oder hinein? Und später mit dem Rad durchgepflügt? Ich weiß es nicht. Komischerweise konnte ich mich aber an ein Bild erinnern, das ich seit meiner Kindheit in einem Stübchen vergraben hatte: Pfützen waren für mich die Fenster zu einer anderen Welt. Man musste nur hindurch tauchen und kam dann wie die Magd bei Frau Holle in einem anderen Universum an. Möglicherweise hatte auch das Märchen diese Nachwirkungen, ich weiß es nicht. Jedenfalls konnte ich nicht anders als Pfützen zu fotografieren.

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