Gerade überfliege ich einen Artikel in der Süddeutschen Online zum Thema Kita (für die, die keine kleinen Kinder haben und die Debatte um die Vorschläge unserer Bundesmutter schlicht verschlafen hatten: Kindertagesstätten, also Kindergärten, die die Kleinen rund um die Uhr betreuen, damit die Erziehungsberechtigten (meistens die Eltern) mehr Zeit für ein selbsterfülltes Leben ohne Kinder finden können1 ):
Fthenakis: Das Kind hat dadurch bessere Bildungschancen. Der Kindergarten ist aber natürlich keine Schule. Wenn kleine Kinder „Kaufladen“ spielen, dann könnten Erzieher die Kinder anregen, sich Gedanken zu machen: Was geschieht wohl nach dem Kaufen mit dem Geld?
So können Kinder spielend lernen, dass es zum Beispiel einen Geldkreislauf gibt. Jedenfalls kann heute ein Modell entworfen werden, von dem alle profitieren: die Familie und insbesondere die Kinder.
Man mag ja mit der Einrichtung der Kitas einverstanden sein, auch wenn das meines Erachtens nicht das Gelbe vom Ei ist, schließlich brauchen wir eigentlich mehr eine „familienfreundliche Wirtschaft“ als eine „wirtschaftsfreundliche Familie“2, aber das Beispiel ist schon kennzeichnend: Es kann doch wohl nicht der Mittelpunkt kindlicher Erziehung sein, den kapitalistischen Wirtschaftskreislauf zu verstehen. Da hätte der gute Mann sicher andere Beispiele nennen sollen: Erziehung zu eigenverantwortlichem und rücksichtsvollem Handeln, beispielsweise. Aber vielleicht habe ich zu wenig Ahnung von der Erziehung in Kitas. Ich bin Mittags immer zu Hause, wenn die Kinder aus der Schule kommen.