Studierende aller (Bundes)Länder, ... 17.06.200917.06.2009 Ich bin ja nun schon länger draußen aus der Uni und habe damals trotz anstehender Studiengebühr, gegen die wir uns gewehrt hatten, mein Studium genossen. Zumindest den Teil, den ich nicht wegen der völligen Verschulung abgelegt hatte. Denn die Unmöglichkeit, in einem verschulten Bildungsapparat auch an seiner eigenen Persönlichkeit, seiner Integrität und seinem eigenen Leben zu basteln, erschienen mir damals schon als gering. Also habe ich was geisteswissenschaftliches gewählt, auch und weil die Seminare mit 12 Leuten fast schon überbesetzt waren1 Nun gehen sie wieder auf die Straße. Und sie haben recht. Mehr denn je. Wenn wir in diesem Land eigenverantwortlich handelnde und selbstständig denkende Menschen wollen, Menschen, die auch bereit sind, ein Leben lang für ihr Leben zu lernen und sozial engagiert sind, dann dürfen wir ihnen die Möglichkeit nicht nehmen, die eigenen Fähigkeiten auszuloten. Schon die Schule beraubt sie dieser Möglichkeit, und die Arbeitsverhältnisse tun ihr Übriges. Heraus kommt dabei dann nämlich das, was bei Heinrich Mann den „Untertan“ charakterisiert. Nur: die Politik, sonst gerne und überall bereit, sich einzumischen, auch wenn sie lieber nicht tun sollte, legt in einem der sensibelsten Bereich der kulturellen Errungenschaften der letzten 500 Jahre die Hände in den Schoß – oder verschlimmert mit ihrer Anbiederung an opportunistisch-neoliberale Ideologien die Sache auch noch. Bildung ist viel zu kompliziert, als dass man sie solchen Politikern überlassen sollte. In der FAZ fand ich das ganz einfach beschrieben: Hat man im Reformestablishment noch eine Anschauung von der Universität? Nein, hat man nicht. (FAZ online) Immer noch kein Vergleich zu den Vorlesungen in Maschinenbau, in der 1200 Studenten sich zwängten. Mit dem Resultat, dass die Vorlesungen einfach vertane Zeit war, denn man bekam rein gar nichts mit. ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Politik
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