Flash Wars (I)

Eine völlig sinnlose Schlacht aus technologischer Sicht – und eine überflüssige aus wirtschaftlicher: Apple will aus bestimmten Gründen keine proprietären Plugins (Laufzeitumgebungen) von Drittanbietern auf seinen populären iPhones und iPads haben. Ist nun mal so.
Adobe will gerne Geld verdienen mit Software, die es jedem Benutzer erlaubt, auf allen Geräten gleichzeitig präsent zu sein – ohne großen Programmieraufwand. Und darin ist das iPhone OS eingeschlossen, weil sich damit zur Zeit viel Geld verdienen lässt, da die (aus eigener Schuld) darbenden Verlage die flach Tafel und das „mobile Web“ für sich entdeckt haben. In dieser Branche ist Adobe aber Zuhause.

Und jetzt kontert Adobe in einem offenen Brief seiner Gründer den offenen Brief von Steve Jobs, Mitgründer von Apple: der Kampf zweier Ureinwohner um ein Datenformat. Kinderkacke. Das Schlimmste aber ist die vollkommen verdrehte Argumentation auf beiden Seiten: man benutzt das „offene“ Web als Steigbügelhalter. Das ist Blödsinn. Das Internet ist nicht im iPhone gefangen. Da draußen sind Browser unterwegs, auf denen sich die Benutzer laden können, was sie möchten. Auch wird das Internet nicht dadurch bedroht, dass ein Hersteller beschließt, sich einem Datenformat, so verbreitet es auch sein mag, zu verschließen.

Mich erinnert das ein bisschen an die Kriege der frühen Neuzeit, als man Soldaten gegeneinander in Stellung brachte auf einem Grund, den man zu schützen vorgab und dabei das Land verwüstete, dessen Ernte man später einfahren wollte.

Kurz gesagt: „Haut Euch ein die Köpfe ein, wenn ihr das unbedingt haben müsst. Aber bitte nicht im Namen unseres Internets!“

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