It’s a dirty job

but somebody’s gotta do it.
Ich war gestern auf dem Elternabend unserer Grundschule mit Thema Medienkompetenz: „Schöne neue Medienwelt“. Es war recht interessant, vor allem, da man sich als Erwachsener und damit als digitaler Migrant unter „Medien“ immer nur digitale Medien vorstellen kann. Geht mir jedenfalls so. Kaum Jemand sieht Bücher, Radio, Kassettenrekorder und Handys als Medien an. Fernseher vielleicht noch, aber ansonsten denkt man bei Medien zunächst an Laptops, iPads, Facebook und Konsorten, Communities und Chatrooms, an Skype und horrende Kosten für Klingeltöne.
Für mich besonders erschreckend war die statistische Erkenntnis, dass ein 6 bis 13 Jahre altes Kind in Deutschland im Durchschnitt TÄGLICH 120 Minuten (also 2 Stunden) vor der Glotze hockt. Die Zeit habe ich als Erwachsener kaum.
Da stelle ich mirt als Vater doch ernsthaft die Frage: Woher haben die das? Kinder schauen sich das Medienverhalten von ihren primären Bezugspersonen ab, also erst einmal von ihren Eltern, später von Freunden. Wenn dort SchülerVZ angesagt ist, dann melden sich alle an. Aber wie sollen wir denn glaubhaft einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien beibringen, wenn wir es selbst nicht tun? Wenn wir sie alleine lassen vor der Glotze, weil wir ausschlafen wollen und die Kurzen sich schon um 7 Uhr am Sonntag die Kinderkanäle reinziehen? Weil wir selbst jeden Abend schauen bis zum Umfallen, weil wir Zeitung lesen und nicht gestört werden wollen, obwohl sie uns eigentlich nur die Hausaufgaben zeigen wollen?
Es ist unser Umgang mit Medien, der den Kindern zeigt, wie man damit umzugehen hat. Wir Eltern müssen uns den verantwortungsvollen Umgang beibringen — dann erst können wir ihn den Kindern zeigen.
Denn da draußen laufen die Muttis mit dem Handy am Ohr rum und herrschen die Kinder an, die mit Ihnen etwas spielen wollen. Und die Papis gucken Sportschau.

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