Komisch, wir Menschen können bemannte Raketen auf den Mond schießen, Fahrzeuge auf dem Mars fernsteuern und ganze Populationen ausrotten ohne Skrupel zu empfinden. Aber sobald es mal ein paar Wochen mehr regnet als sonst, bricht alles zusammen: Wir können nur zuschauen, wie die Fluten steigen und hoffen, dass es bald wieder zu regnen aufhört.
„Die Menschen sind blind“, sagte der alte Bandwurm, „Nicht mal den eigenen Darm können sie sehen!“
Was aber des Einen Katastrophe ist, der wirtschaftliche Ruin und der Verlust aller Annehmlichkeiten, ist auf der anderen Seite auch ein überwältigendes Schauspiel der Solidarität und Hilfe. Da schleppen die Menschen tage- und nächtelang freiwillig Sandsäcke, teilen Spagehtti aus und verteilen Decken.
Wir sind seltsame Wesen. Geht es uns materiell gut, sind wir schlimmer als ein Rudel ausgehungerter Wölfe. Kaum aber wird diese Schale abgespült, werden wir zu dem, was uns so zahlreich gemacht hat: Säugetiere mit einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn.
Vielleicht sollte es öfter mal wieder so richtig lange regnen.