Konstruktionsgrafiken aufpeppen

Als Technischer Redakteur ist man ja nicht nur zum Tippen von Bleiwüsten verdammt, sondern auch zum Aufwerten von Informationen durch Grafiken. Am zweckmäßigsten hat sich insbesondere bei Instandhaltungsanleitungen erwiesen, direkt die Grafiken zu benutzen, wie sie aus der Konstruktion kommen. – Nur: die Konstruktionsabteilung verwendet meist recht komplexe CAD-Modellierungsprogramme, die sich ein sterblicher Redakteur nicht leisten kann.

Ich hatte mir vor Jahren dennoch ein Programm namens Visual Enterprise Author zugelegt. Das Programm öffnet zwar die allermeisten CAD-Modelle direkt und kann dann vernünftige Vektorgrafiken ausgeben, allerdings fällt dabei oft auf, dass sich die Konstrukteure das Einzeichnen von Schrauben gespart haben: Die Teile halten mehr durch Gedankenkraft zusammen. In der Konstruktion geht das, in der Realität kommt der Mechaniker damit in Schwierigkeiten.

Und der Redakteur muss nun die Schraube nachträglich einsetzen. Dem aber kann geholfen werden: Es gibt im Internet Websites, die sich gerade auf die Modellierung von Standard-Teilen wie Schrauben und Muttern verstehen. Eine solche Seite unterhält die Part Community. Dort kann man sich nach der Registrierung kostenfrei seine Modelle suchen und in einem beliebigen CAD-Datenformat ausgeben lassen. Ich bevorzuge dabei Standardformate wie IGES oder STEP. Diese Daten lassen sich dann mit dem Visual Enterprise Author genauso öffnen wie das ursprüngliche Modell, in das sie eingefügt werden sollen.

Auf die Schnelle kann man beide Teile in einem Vektorprogramm wie Illustrator zusammensetzen (gleiche Ansicht vorausgesetzt), man kann sie aber auch etwas mühsamer in das CAD-Modell der Konstruktion einfügen und sich dort passend drehen. Et voilà!

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