sind nicht nur die Wege des Herrn: als vor über 30 Jahren der erste Macintosh mit grafischer Benutzeroberfläche vorgestellt wurde, war dies ein Beitrag unserer amerikanischen Freunde zur Vergesellschaftung der Kommunikation. Ähnlich der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, haben Computer aus den USA, die von jedermann/frau bedienbar sind, zur einer ungeheuren Zunahme im Informationsaustausch beigetragen.
Ein Lied davon können auch die Briefzusteller singen, deren Jobs aus dem beamteten Verhältnis hin zu einem Niedriglohnjob rutschten. Jeder kann heute einen Computer bedienen, sich in das Internet einwählen (sofern es nicht gesperrt ist) und einem anderen Teilnehmer Nachrichten zukommen lassen.1
Dazu beigetragen hat nicht zuletzt auch die grafische Benutzeroberfläche und die Erfindung des Herrn Engelbart, landläufig als „Maus“ bezeichnet. Beide — Benutzeroberfläche und Maus (einschließlich der berührungsempfindlichen Bildschirme als Synthese) — haben zu einer digitalen Revolution geführt, die alle älteren Kommunikationshilfsmittel wie beispielsweise Telefonzellen hat verblassen lassen. Auf diesen Geräten lagert der Staub des Vergessens.2
Nun aber haben unsere Freunde jenseits des großen Teichs wieder eine interessante Innovation in petto: die Schreibmaschine. Sie haben das jetzt richtig gelesen: Schreibmaschine. Äh, wie meinen? Wofür haben wir in den letzten 30 Jahren Milliarden Dollar und Stunden aufgebracht, um dem Benutzer den Umgang mit einem Computer so einfach und — im Wortsinn — so anschaulich wie möglich zu machen, wenn es mit einer einfachen Syntax (Markdown) und einer digitalen Schreibmaschine („Hemingwrite„) auch geht? Aber sehen sie selbst, wie unergründlich die Wege des Menschen sein können:
Die meisten davon sind ebenso belanglos wie die stundenlangen Telefonate, mit denen manche Familienmitglieder früher die einzige Telefonleitung des Hauses belegten. ↩
Ich hatte vor Jahren die Gelegenheit, meinen Kindern eine Schreibmaschine zu zeigen. Alleine die Tatsache, dass man für eine Zeilenschaltung einen Arm über die Maschine drücken musste und eine Walze dann mit einem „Ping“ an einem Schreibband vorbeisauste, war für sie unvorstellbar: „Damit konnte man schreiben?“ ↩