A Fool with a Tool 13.03.202105.08.2021 Deutschland, Daten und digitale Kommunikation Ein Kennzeichen einer funktionierenden Gruppenorganisation ist ihre Fähigkeit zu kommunizieren. Je eindeutiger und transparenter kommuniziert wird – und zwar im Sinn einer mehrdirektionalen Verständigung1, desto besser greifen Prozesse ineinander. Soweit das kleine Einmaleins. Mängel und Fehler fallen dabei besonders in Krisensituationen auf, wenn unter Zeitdruck oder mit Ressourcen- und Personalknappheit die Prozesse trotzdem funktionieren müssen. Der Unterschied zwischen Pandemien und einem hohen Krankenstand in Unternehmen ist dabei nur die Größenordnung: In großen Krisen werden die Mängel schneller und deutlicher sichtbar – und haben wesentlich weitreichendere Konsequenzen. Prinzipiell aber ist das Problem identisch: die Beteiligten (ob nun Verein oder Bürger eines Landes) können weder die Entscheidungsfindung nachvollziehen noch die Ergebnisse auf ihre Situation anwenden. Es entsteht der Eindruck, dass die Personen, die eine Entscheidung getroffen haben, aus völlig unerfindlichen Gründen zu ihren Beschlüssen gekommen sind, die aber nicht umsetzbar sind, weil keiner versteht, was denn nun beabsichtigt ist. Man muss dazu nicht auf Ministerien starren, deren behördliche Prozesse für Außenstehende oft nur schwer durchschaubar sind, auch Unternehmen und nichtstaatliche Organisationen wie Vereine oder NGOs leiden unter dem gleichen Problem: „Wie kommuniziere ich mit meinen Mitarbeitern so, dass möglichst viele in der Lage sind, die Entscheidungen mitzutragen und selbstständig umzusetzen?“ Interessant dabei ist, dass die Beteiligten an der Kommunikation sich vor allem mit der gedanklichen Transferleistung schwertun: Während sie beispielsweise keine Probleme damit haben, in der Arbeitszeit an Besprechungen teilzunehmen, fällt ihnen das im Home-Office wesentlich schwerer – auch wenn es Videokonferenzen mit den gleichen Kollegen zu den gleichen Themen sind.Und wo sie problemlos über den Schreibtisch hinweg oder in der Kaffeeküche ein Schwätzchen halten können, stellen sie sich bei Chatprogrammen so ablehnend an, als ob das nur für kontaktscheue Zeitgenossen oder nerdige Kids sei.Während sie keine Schwierigkeiten damit haben, jeder Datei auf der Festplatte einen eigenen Ordner zu spendieren, stehen sie mit großen Augen vor der Cloud und fragen sich, wie man dort Dateien hineinbringt und warum man sich dazu anmelden muss… Dabei hat uns die Digitalisierung seit einigen Jahren die Kommunikation so einfach wie nur irgend möglich gemacht. Zunächst noch im Freizeitbereich angesiedelt – vermutlich auch, weil die Zielgruppen dort wesentlich fehlertoleranter sind – bieten auch große Anbieter mittlerweile Rundum-Sorglos-Pakete an, die mit allen Features und auch Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet sind, wie man sie auch von Banken erwartet. Da wir uns in Deutschland sehr lange von der Digitalisierung ferngehalten und sie nur in bestimmten Bereichen des Alltags zähneknirschend zugelasssen haben, fehlt uns jetzt in vielen anderen Bereichen der entspannte und vor allem selbstverständliche Umgang mit der digitalen Kommunikation. Was noch kurz nach der Jahrtausendwende vollmundig als „Datenautobahn“ angekündigt und dann sogar zur „Chefsache“ deklariert wurde, hat sich nicht erst im letzten Jahr als mickriges Kleinklein, als digitales „Pillepalle“ herausgestellt. Allerdings nicht nur auf staatlicher Ebene, wo vielen im Verwaltungs- und Bildungssektor die lange bekannten Defizite schmerzhaft auf die Füße fallen, sondern auch im alltäglichen Leben. Und hier vor allem im Bereich der Kommunikation: In Behörden müssen die Mitarbeiter oft nur deswegen ins Büro, weil die Arbeitsprozesse nur auf Zuruf funktionieren – und das geht natürlich aus naheliegenden Gründen nicht im Home-Office. In Vereinen bewegt sich der Informationsaustausch und auch die Abstimmung noch auf einem arg analogen Niveau. Da wird telefoniert und es werden per WhatsApp Dokumente verschickt – und sich darüber gewundert, dass alle Beteiligten nach kurzer Zeit den Überblick verlieren und ihren Frust auf diese vermaledeiten Computer schieben, die uns ja das Leben so schwer machen. Dabei machen wir uns selbst das Leben schwer. Denn oft passt es nicht so sehr wegen einer für uns undurchschaubaren Technik, sondern schlicht deswegen, weil wir uns von den Möglichkeiten verwirren lassen: Wir kommunizieren lieber gar nicht, weil wir gar nicht wissen, wie man digital kommuniziert. Es fehlt das Verständnis dafür, wie und warum mit wem worüber kommuniziert wird, wir haben keine Vorstellung davon, welche Informationen erreichbar sein müssen, und welche nicht. Wir wissen nicht, wer etwas wozu wissen muss, sondern kommunizieren entweder gar nicht, weil es analog gerade nicht möglich ist – oder aber wir überfordern mit zunehmender Komplexität die Kommunikationsteilnehmer. Das kann nur schiefgehen. Dabei bieten digitale Informationswerkzeuge eigentlich alles, was man für eine funktionierende Kommunikation benötigt – wenn wir denn nur wüssten, was man damit machen kann. Man müsste sich allerdings damit einmal konstruktiv auseinandersetzen wollen und dabei zunächst die eigenen Kommunikationsprozesse analysieren. Müsste. Stattdessen sind wir oft stolz auf unsere Ignoranz. Das sind keine guten Ausgangsbedingungen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen – vor allem wenn wir die Werkzeuge dazu schon haben. A fool with a tool is still a fool. Hier ein paar Beispiele, was so geht: SharePoint, Dropbox, GoogleDrive, Slack – oder alles miteinander verlinken. Oft wird in Organisationen wie Behörden oder Unternehmen eine „Kommunikation“ als Anhäufung von Verlautbarungen „ex cathedra“ verstanden, die alleine durch ihren offiziellen Anstrich icht mehr hinterfragbar sind uns auch nciht begründet werden müssen. ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … software thinkware ComputerGesellschaftInternetKommunikation
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