Und alle sind wir jetzt mal häppi

Soso. Jetzt gibt es in Heidelberg so genannte „Happiness-Kurse“, berichtet heute die netzeitung. Darin werden Schüler unterrichtet, wie sie durch

„gesunde Ernährung, Theaterspielen, Entspannungsübungen, Philosophie, der Besuch von Kunstausstellungen oder die Wahrnehmung von sozialen Kontexten“

glücklicher werden können. Toll. Und das ist sogar messbar, denn sie sind

in nur zwölf Monaten deutlich sensibler für ihre persönlichen Bedürfnisse geworden […]. «Die Jugendlichen können nun sehr genau definieren, was sie nicht wollen. Sie haben gelernt, in sich hinein zu hören».

Ja bitte. Das brauchen wir! Ich frage mich allerdings, was sie dann alles im Elternhaus, in der Gesellschaft und in der Schule bislang gelernt haben — oder eben nicht.
Es ist eher erschütternd. Natürlich kann man lernen, immer auch das Positive zu sehen, jeder misslichen Lage auch etwas Gutes abzugewinnen, einfach, damit man daraus die Motivation schöpfen kann, sie zu ändern. Aber das kann ja wohl kein Unterrichtsfach sein.
Um es in einer Abwandlung eines Sponti-Spruchs zu sagen: „Glück ist eine viel zu sensible Sache, um sie in Lehrerhände zu geben.“

PostScriptum: Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, ich sei gegen Lehrer im Besonderen oder Pädagogen im Allgemeinen. Im Gegenteil, ich habe nur meine Bedenken, ob wir das Lehrpersonal nicht überfrachten mit Erwartungen und Anforderungen, die sie neben der Vermittlung obsoleten Stoffs (den sie vom Kultusministerium vorgeschrieben bekommen) auch noch erfüllen müssen. Es ist die Verantwortung der Eltern und Erziehungsbeauftragten, dies zu vermitteln. Und nicht in Kursen oder Seminaren, sondern durch ihr Beispiel. Und da klemmt es. Beträchtlich.

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