Jetzt kriegen wir es dick aufgeschmiert: Unsere Sebsteinschätzung und die Realität unserer Physiognomie klaffen weit auseinander:
Die typische Zielgruppe zahlreicher Diäten, Deutschlands Frauen, haben eine bessere Selbsteinschätzung: Für zu dick halten sich 38,6 Prozent von ihnen, tatsächlich zu füllig sind 40,8 Prozent. Bei den Männern dagegen klaffen Selbsteinschätzung und Realität gewaltig auseinander: Nur gut ein Viertel der befragten Männer hält sich für zu dick (26,2 Prozent). Einen BMI von mehr als 25 haben aber mehr als die Hälfte (51,2 Prozent). Damit ergibt sich ein Unterschied von 25 Prozentpunkten. (faz.net)
Mit anderen Worten: ein Viertel aller Männer interessiert sich nicht dafür, ob sie übergewichtig sind oder nimmt es als männliches Attribut in Kauf. Ein Viertel hat sich als Zielgruppe der Diätindustrie geoutet und die knappe Hälfte kann man noch beeinflussen.
Ich weiß, ich habe selbst ein Gewichtsproblem, ich bin zu mager. Ich habe keine Zeit zum Dickwerden. Außerdem sind Übergewicht und die damit zusammen hängenden gesundheitlichen Folgen eine echte Belastung für das Gesundheitssystem. Es wäre also durchaus an der Zeit, mehr dagegen zu tun, als der Verbraucherminister mit irgendwelchen halbgaren Vorschlägen aus einer Runde fast durchgängig übergewichtiger Männer seinen Untertanen Kund tut.
Aber die Folgen dieser bahnbrechenden Erkenntnisse werden sein, dass Magazine mit speziellen Männerdiäten („Abnehmen ohne Potenzverlust“ oder so ähnlich) aus dem Boden schießen werden. An der Wurzel des Problems, der mangelnden Selbsteinschätzung, daran wird sich nichts ändern. Warum auch.
UPDATE: Meist hat das Gewicht mehr Probleme mit den Männern als umgekehrt. Wer sich jedoch selbst zur Gruppe der Einsichtigen zählt, findet sich oft einer Vielzahl an Diätratgebern ausgesetzt, die mehr mit Chemieunterricht als mit Essen zu tun haben. Ein Vergleich der unterschiedlichen Diätformen findet sich hier: http://www.trendfit.net/thema/maenner-diaet.