Ideen setzen sich durch

Was ich schon länger erzähle (aber häufig nur auf Belustigung stieß), fand ich heute in einem Artikel der TAZ:

Damit wird das, was wir „Arbeit“ nennen, nicht nur verändert, sondern allmählich neu definiert. Die Wissensarbeiter verlassen eine Sackgasse der Zivilisationsentwicklung, in der Menschen oftmals nur wie Maschinenteile eingesetzt wurden. Künftig zählt vor allem das, was Menschen von Maschinen unterscheidet: Kreativität, Emotionen, Wissen und Erfahrung. In einer Welt voller Computer wird das wichtiger, was man Computern (noch) nicht beibringen kann: nämlich die Fähigkeit, intelligent mit Unvorhersehbarem umzugehen.

Wir können uns mit Hilfe der Technik vernetzen, wir können darauf aufbauend neue Formen des gesellschaftlichen Austauschs entstehen lassen. Wir müssen uns nur trauen.

Leider steht der folgende Satz in dem Artiel an letzter Stelle, so als ob der Autor keine Zeit mehr hatte, den Gedanken zu Ende zu führen:

Unser Bildungssystem aber ist noch immer an industriegesellschaftlichen Werten und Arbeitsweisen orientiert.

Da ist nämlich der Fallstrick: solange Menschen nicht zu eigenständigem Denken erzogen werden, sondern nur zu Anhängseln einer Maschine oder eines Verwaltungsapparates, solange werden wir es auch nicht schaffen, mit der industriellen Vergangenheit abzuschließen. Um es mit Karl Jaspers zu sagen: „Wir können Maschinen bauen, die mit dem Schwanz wackeln, aber keine, die sich freut.“

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