FTP-Programm Transmit: Der Datenschieber 12.11.201014.03.2015 Es gibt Programme, die sind so trivial, dass Sie fast nicht auffallen, weil sie etwas bieten, was seit Urzeiten eigentlich Bestandteil der Betriebssysteme sein sollte. FTP, das „File Transfer Protocol“ beispielsweise, das seit 25 Jahren den einfachen Dateitransfer zwischen Rechnern über das Internet erlaubt, ist so ein Kandidat. Umso erstaunlicher, dass es da für Entwickler immer noch Potenzial gibt, den Transfer mit mehr Komfort oder mehr Features auszustatten. Natürlich gibt es auch kostenlose Programme bzw. Shareware wie „Cyberduck“ (das ich lange benutzt habe), das ich für ein hervorragendes Programm halte – nur eben nicht so komfortabel.Oder den Veteranen „Fetch“, bei dem es mich immer wieder wundert, dass es das Programm noch gibt. Allerdings wirkt das Interface doch recht angestaubt. Und kostenlos ist es auch nicht (29 Dollar). Transmit liegt bei 34 Dollar, direkt zu beziehen beim Hersteller. © Panic Inc. Jeder, dessen Rechner einen Internetanschluss besitzt, kennt das Phänomen: das Internet besteht nicht nur aus bunten Seiten, die der Browser darstellt und miteinander verknüpft, sondern vor allem aus Unmengen von Daten, die in den unterschiedlichsten Verzeichnissen der unterschiedlichsten Rechnern lagern und verschoben werden sollen. Sei es eine Präsentation oder Bilder, die einfach für einen E‑Mail-Anhang zu groß sind, oder Programme, die zum Download angeboten werden: sie alle müssen irgendwie auf einen Server kopiert werden und dann auch von dort wieder herunterkopiert werden. Dafür ist FTP da. FTP fragt nicht, welche Datei es über das Internet verschickt, ob sie vom Benutzer geöffnet werden kann, FTP stellt einfach nur fest, ob der Benutzer eine Berechtigung zum Upload oder Download besitzt – und dann schiebt es die Daten an. Das klingt wie ein tristes Geschäft aus grauen Unix-Vorzeiten: Man hängt sich an einen Rechner und sieht dort nur eine Liste von Daten, gerade wie auf der eigenen Festplatte. Das ist aber auch das Faszinierende, denn ohne jeden Schnörkel besteht eine stabile Datenverbindung auf jeden beliebigen Server, der den Zugriff erlaubt. Die meisten Programme nehmen auf diese Tristesse Rücksicht und stellen auch wirklich nur Daten dar. Man klickt sie an, wählt „Download“ und schon rutschen die Bits und Bytes auf die Festplatte. Damit macht Transmit Schluss. Quicklook und Cover Flow Im Kern ist es natürlich trotzdem ein reines FTP-Programm, das diesen Ansprüchen auch genügen muss: schnell und unkomplizierten Zugriff auf die fremden Verzeichnisse zu ermöglichen. Damit man dort aber nicht die sprichwörtliche „Katze im Sack“ kauft, greift Transmit tief in die Trickkiste des Betriebssystems Mac OS X und bietet allen Benutzern der Systemversion 10.5 und neuer die Option an, sich die auf dem fremden Rechner lagernden Daten per „Quicklook“ anzuschauen, bevor man ans Downloaden geht. Und um den Komfort zu erhöhen, nutzt es die „Cover Flow“-Funktion gleich mit. Damit geht dann das Stöbern auf fremden Rechnern in etwa so komfortabel wie in iTunes. Transmit zeigt die Daten eines Servers (hier FTP-Verzeichnis des Internet-Servers) wie iTunes an. Fensterteilung Die Daten wollen aber auch bewegt werden, denn dazu ist das Programm ja gemacht. Natürlich geht es per „Drag & Drop“ direkt aus dem Finder bzw. einem geöffneten Fenster direkt in das Transmit-Fenster hinein. Aber bei Panic-Software hat man sich auch Gedanken gemacht um wiederkehrende Datentransfers in die gleichen Verzeichnisse. Das ist beispielsweise bei Projekten der Fall, wo man dem Kunden mehrere Dokumente in einem Verzeichnis zur Verfügung stellen will. Bei Transmit richtet man sich dazu einen Favoriten ein, also einen Link auf ein besonders bevorzugtes Verzeichnis. Nachdem dies ausgewählt wurde, teilt sich das Fenster („Split-Panes“) in zwei Spalten, wobei eine Spalte das Dateisystem des fremden Rechners abbildet, das andere das Verzeichnis des eigenen Rechners. Jetzt muss man nur noch hin- und herschieben. Wer gleich das ganze Verzeichnis synchronisieren will, klickt auf den „Sync“-Knopf, dann übernimmt das Transmit auch selbsttätig nach einer Abfrage der Optionen. Das funktioniert auch zwischen zwei entfernten Servern. Ganz Schlaue müssen dazu aber gar nicht einen fremden Server bemühen, es geht auch schlicht auf Dateisystem-Ebene mit dem eigenen Rechner oder einem anderen Rechner im eigenen Netzwerk, sofern er bereits angemeldet ist. Oder einer angeschlossenen Festplatte. Dabei werden auch die für das Mac OS so typischen Etiketten (Einfärbung der Dateien) angezeigt. Sehr bequem ist auch die Möglichkeit, die Festplatte eines Servers direkt als Festplatte auf dem Schreibtisch des eigenen Rechners anzeigen zu lassen. So kann man darin navigieren, als ob es lokale Verzeichnisse wären. Protokolle Als Übertragungsprotokoll kommt neben FTP aber auch sFTP („secure FTP“), die S3-Server von Amazon oder das WebDAV-Protokoll zum Zuge. Vor allem Letzteres ist für die Teamarbeit ein ganz besonders Schmankerl, denn ein WebDAV-Server erlaubt neben dem Datentransfer auch das Einchecken und Auschecken von Dokumenten, so dass eine ausgecheckte Datei für alle andern Gruppenmitglieder zur Bearbeitung gesperrt ist, bis sie wieder eingecheckt wird. Fazit Dass diese Funktionen mit viel Liebe zum Detail und einer perfekten Einbindung in das „Look & Feel“ des Betriebssystems einhergehen, versteht sich schon von selbst. Die Bedienung ist daher einfach und intuitiv. Aber auch nicht kostenlos … Im Gegenzug allerdings nimmt einem Transmit den Schrecken des Dateitransfers. Egal mit wem. Hauptsache, man sitzt vor einem Mac. Denn auch hier gilt: „Sorry, we don‘t do Windows.“ Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailBlueskyMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … appseits
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