Icons mit OmniGraffle 01.01.201903.05.2019 Man kann dem Ehrgeiz verfallen, alle Layout- und Designfragen mit einer Präsentationssoftware anzugehen. Genügend Zeit und Geduld vorausgesetzt lassen sich mit fast jeder Software Ergebnisse erzielen, die den meisten Ansprüchen genügen. Dummerweise zählt aber Zeit seit ein paar Jahren zu den Dimensionen, von denen wir immer nur Verkürzung erleben: Zeit wird knapper und der vermeintliche Mangel sorgt dafür, dass wir unter Stress sogar noch schlechter mit der Zeit umgehen. Es ist also an der Zeit, mit Zeit besser umzugehen. Im Alltag ist es der gute Vorsatz, mal einen Gang runterzuschalten und sich über die Begrenztheit seiner Existenz Gedanken zu machen. Im Job aber bedeutet Zeitmangel: effizienter arbeiten, also sinnvoller mit der Zeit umzugehen. Auch wer – aus gutem Grund – nicht zum Selbstoptimieren neigt, kann Nutzen daraus ziehen, eine mühsame Tätigkeit in kürzerer Zeit zu erledigen und die restliche Zeit mit Kreativität zu verbringen. Programme („Apps“) wie OmniGraffle erweisen sich dabei als erstaunlich hilfreich. Vor allem, wenn die Programme auf einem Tablet wie dem iPad installiert sind und damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man es unterwegs dabei hat. Vor allem, wenn man beispielsweise auf der Bahnfahrt die Zeit nicht damit verbringt, sich trotz der schlechten Internetanbindung in Deutschland alle Filme vom „Krieg der Sterne“ reinzuziehen, sondern mit produktiveren Tätigkeiten. Icons entwerfen beispielsweise.1 Grafiker würden in solchen Fällen zu Papier und Bleistift greifen, um die Entwürfe sauber zu zeichnen, sobald sie wieder an ihren hochgerüsteten Rechner sitzen. Smarter ist es aber, direkt einen sauberen Entwurf per Tablet und Stift zu zeichnen und gleich von unterwegs auch zu schicken. Reinzeichnen Mit Stift und Tablet lassen sich in OmniGraffle ein paar geometrische Formen schnell zu einem Icon zusammensetzen. OmniGraffle verfügt über zahlreiche Möglichkeiten, die geometrischen Grundformen zu manipulieren, indem man sie zu einer Form addiert oder (wie im Beispiel oben) subtrahiert – hier wurde ein Rechteck vom unteren Teil einer Ellipse abgezogen, um ein Portrait zu erzeugen. Vor allem mit dem Stift ist das Zeichnen einfach und funktioniert bis auf den geringeren Widerstand beim Linienziehen fast wie auf Papier. Im Unterschied zu letzterem aber zeigt OmniGraffle mit Lineal und Hilfslinien noch während des Zeichnens die korrekten Poportionen an. Linkshänder haben hier übrigens einen Vorteil, denn die Stiftbedienung und die Einstellungen lassen sich beidhändig durchführen: Werkzeug wählen, Eigenschaften einstellen, Objekt zeichnen, fertig. Reines Handwerk. Etwas mehr Hirnschmalz erfordert dann das Einfärben der Objekte, denn hier ist weniger eigentlich mehr: keine Schatten oder Farbverläufe, auch wenn sie mit OmniGraffle möglich sind. Keine Haarlinien oder – falls überhaupt bunt – Farben, die für Menschen mit Rot-Grün-Schwäche nur schwer zu erkennen sind, keine Farben nebeneinander, die sich nur um Nuancen in der Tonart unterscheiden und auf Bildschirmen minderer Qualität nicht unterscheidbar sind. Einschub: Bildsprache Da seit etwa der Mitte der Nullerjahre durch den Siegeszug der Smartphones mit berührungsempfindlichen Bildschirmen auch die Formensprache der Icons vereinfacht wurde, stellen Icons keine Kunstwerke mit aufwändigen Schnörkeln, Schattenwurf und pseudo-realistischen Abbildungen dar.2 So wie in der Kunst aus den sakralen Darstellungen der „Ikonen“ mit vergoldeten und gefärbten Mosaiksteinchen, wie sie in der orthodoxen Kirche noch zu finden sind, die extrem reduzierten Lithografien der evangelischen Kirche wurden, so haben auch die Benutzer der Software eine Vergrößerung des Abstraktionsraums erfahren: gute Icons sind nicht aufwändiger als unbedingt für das Verständnis nötig. Sie sind universaler und neutraler in dem, was sie zeigen. Einschub Ende. Ergebnis verarbeiten Links das Icon in OmniGraffle (Vektorgrafik), links die gerasterte PNG (48x48) in der Dropbox. (Ideal ist das Icon noch nicht, da die Gesichtsfarbe der stilisierten Person eindeutig auf einen Europäer hinweist. Besser wäre eine neutrale Farbe wie das bereits verwendete Blau oder überhaupt der Verzicht auf Farbe.) Das fertige Icon nützt in OmniGraffle wenig, es muss noch in ein Browser-taugliches Format konvertiert werden, da es sonst sowohl auf der Internetseite, als auch in einem Programm nicht angezeigt werden kann. Generell sollte man für Icons das Datenformat PNG wählen, da PNG-Bilder verlustfrei komprimiert werden (im Gegensatz zu JPG) und trotzdem über Transparenz verfügen, d.h. sie können auf einem beliebigen Hintergrund angezeigt werden, ohne dass das Bild „Blitzer“ zeigt, kleine weiße Ränder um die Pixel. Praktischerweise sollte man die fertigen Icons direkt in einen Ordner legen, der auch von extern erreichbar ist, also beispielsweise der Dropbox. Dieser Ordner lässt sich freigeben für die Programmierer, die die Icons dann in ihrem Programm verwenden können. Oder man nutzt den Ordner und die Kommentarfunktion in der Cloud, um die Icons vorzustellen und zu diskutieren. Statt sich also das Hirn mit „Midichlorien“ oder ähnlichem Unsinn vollzudröhnen, kann es wesentlich erbaulicher sein, auch mal kreativ tätig zu werden. App, Stift und Tablet genügen. Und etwas Zeit. In diese Lage kommen vor allem Technikredakteure öfter, wenn sie die Dokumentation für Software erstellen sollen, und die Produktverantwortlichen übersehen haben, dass die Software eine Benutzeroberfläche benötigt. ↩Das Stichwort lautet „Skeuomorphismus“, der seine Berechtigung hatte, als der Umgang mit Icons erst gelernt werden musste, denn auf dem Bildschirm ist kein Platz für lange Texte. Die Anwender benötigten aber trotzdem wirklichkeitsnahe Repräsentationen der Funktionen, die sie nutzen wollten. Ein Programm für die Textverarbeitung zeigte früher tatsächlich ein Blatt Papier mit einem realitätsnahen Stift – im so genannten „Flat Design“ jedoch genügt heute ein Rechteck mit einem schrägen Balken, der an einer Seite ein Dreieck zeigt – die Stiftspitze. ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … appseits iOSOmnigraffle
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