Gerade habe ich einen Beitrag von Filmregisseur Volker Schlöndorff zu seiner Leidenschaft, dem Marathonlaufen, gelesen. Seltsamerweise habe ich heute, während ich meiner Leidenschaft, dem Radfahren, frönte, ganz ähnliche Gedanken gehabt, die Herr Schlöndorff sehr nett so beschreibt:
Ich bin kein Guru der Laufbewegung, aber heute würde ich Montaignes Satz: „Ich kenne kein Leid, das eine Stunde Lektüre nicht überwinden könnte“ abwandeln in: „ … das eine Stunde Laufen nicht heilen könnte“. Wut und Depression haben keine Chance gegen einen Waldlauf. Ich schaue in die Wipfel der Bäume, Licht und Schatten fällt durch das Geäst, und alle Unzufriedenheit fällt von mir ab.“
Für mich muss ich da nur noch das Laufen gegen „Radfahren“ ersetzen. Es ist für mich manchmal verwunderlich, wie schwer sich manche Mitmenschen das Leben machen, wo sie es doch so einfach haben könnten. Eine Stunde aufs Rad, die Landschaft vorbeifliegen lassen und den Augenblick genießen – jede Steigung, jede Abfahrt, jede Kurve, ganz bei sich zu sein. So nah kann man dem Himmel kommen.