OmniFocus 2 für iOS - Noch durchdachterer 19.11.2013 Es ist schon beunruhigend: Kaum hat man sich daran gewöhnt, seine 700 Aufgaben mit einer flexiblen Aufgabenverwaltung im Griff zu haben und auch mit dem iPhone synchron zu halten, da kommt ein Update daher und bietet Funktionen und Features, die die Produktivität nochmals verbessern. Mit dem Upgrade auf die Version 2 seines Taskmanagers hat die Omnigroup nämlich gezeigt, dass es nichts gibt, was man nicht noch besser machen könnte. Schneller als OS X Ein besonderes Kennzeichen der Programmierer um Ken Case in Seattle ist, dass sie sich sehr viele Gedanken um die Usability und die Benutzerführung machen. Auch, dass sie bereit sind, ein eigentlich schon bestehendes Konzept nochmals komplett zu überarbeiten, selbst wenn es bedeutet, dass weitere 6 Monate (oder sogar länger) bis zur Freigabe einer neuen Version vergehen. So geschehen bei der OmniFocus 2 für OS X, das eigentlich schon zum Ende des letzten Jahres in den Startlöchern stand. Sogar die ersten Betas waren nämlich schon draußen, da wurde das Projekt im Sommer nochmals komplett zurückgezogen. Überraschend aber war die Neuentwicklung der iOS-App, die nämlich recht unerwartet für das aktuelle iOS 7 angepasst wurde. Und ein paar recht praktische Änderungen im Gepäck hat, die die App nochmals einen ganzen Schritt nach vorne bringen. Navigation in OmniFocus 2 for iOS: Der kurze Weg zur Aufgabe Benutzerführung allgemein In Deutschland wird auf das „Interface Design“ meist mitleidig herabgeschaut und so getan, also ob das sowieso nur eine bunte Verpackung für magere Inhalte sei. Aufhübschung sozusagen. „Mach den Button mal ein bisschen greller, dann schaut er nach was aus!“ ist die gängige Überzeugung auch unter Entwicklern. Schnurz wie groß die Schaltfläche ist, Hauptsache sie funktioniert. Das ist ein leider immer noch weit verbreiteter Irrtum, denn die Benutzbarkeit und damit die Benutzung der Software (aber nicht nur der) hängt davon ab, wie der User mit dem Produkt zurechtkommt. Und das entscheidet sich am Interface. Wie groß muss eine Schaltfläche sein, damit man sie auch mit dem Daumen auf einem Smartphone zuverlässig bedienen kann? Wie oft muss der Benutzer auf den Touchscreen tippen, um eine häufig benötigte Funktion zu erreichen? Woran erkennt der Benutzer, dass er sein Ziel erreicht hat oder die Software mit dem angeforderten Prozess (beispielsweise Datenabgleich) beschäftigt ist? Welche Verrenkungen mit dem Finger muss der Benutzer machen, um von einem Schritt zum nächsten zu kommen? Sobald nämlich gerade auf dem Smartphone der Benutzer merkt, dass er nicht ernstgenommen wird oder man ihm zur Bedienung einer App zu viele Schritte zumutet – was dem Sinn einer Smartphone-App widerspricht – dann landet die App schnell im Nirvana und es hagelt schlechte Kritiken. Der Alptraum jedes App-Programmierers, denn ein ramponiertes Image lässt sich nur sehr langsam aufpolieren. Eine Funktion die fehlt und nachgereicht wird, ist da leichter zu verschmerzen als ein grober Schnitzer in der Bedienoberfläche. iOS 7 Dass sich die Programmierer für die neue Version in erster Linie auf das Interface und die schnellere Benutzerführung gestürzt hatten, hat seinen Grund: im Sommer wurde iOS7 vorgestellt mit einem komplett neuen Interface und neuer Benutzerführung. Das ganze System, mittlerweile 6 Jahre alt, wurde entrümpelt und vor allem aufgeräumt. Alles wurde „flacher“, es gab keine Schaltflächen mehr, die wie dreidimensionale Knöpfe wirken sollte, keine Schatten, die wertvollen Bildschirmplatz benötigten. Die Schrift wurde schmaler, die Flächen größer und die Farben einheitlicher. Das hat die die Design-Abteilung der Omnigroup zu eigen gemacht, indem man versuchte, seine eigenen Apps so perfekt wie möglich an das neue System anzupassen und sie zu einem gefühlt integralen Bestandteil des Mobilgeräts zu machen. Das ist auch gelungen. Schon direkt nach dem Start präsentiert sie das Interface aufgeräumt: keine listenähnlichen Aufzählungen der einzelnen Aufgabenansichten mehr, keine eigene Leiste für Standardfunktionen am unteren Bildschirmrand, die eigentlich nur Platz belegen. Stattdessen große Schaltflächen in Google-Optik für die benötigten Ansichten auf die kommenden Aufgaben. OmniFocus 2 gibt es nur im App Store für iOS sowohl für das iPhone wie das iPad. Voraussetzung ist iOS 7. Derzeit nur auf Englisch verfügbar. Seine volle Leistung spielt das Programm allerdings erst in Kombination mit der Desktop-App aus. OmniFocus 2 for Mac befindet sich immer noch im Beta-Status und ist seit dem Erscheinen von OS X 10.9 nicht mehr als öffentliche Beta um Testen erhältlich. Für die iPhone App legt man knapp 18 Euro auf den Tisch (für die iPad App sogar 36 Euro) – sie ist es aber für Selbstständige auch wert. Durch den Wegfall der ständig präsenten Steuerleiste am unteren Bildschirmrand (sie liegt jetzt unter der Titelzeile und wird durch Wischen nach unten angezeigt) und der schlankeren Schrift (Helvetica light) entsteht wesentlich mehr Platz, durch den sowohl die Informationen zur Aufgabe selbst, als auch die Statusflächen besser navigierbar sind. Quick Entry Ein Schmankerl ist die neu hinzugekommene Möglichkeit, mehrere Aufgaben nacheinander per „Abreißfeld“ in den Eingangskorb zu legen, ohne die Ansicht wechseln zu müssen. Dazu tippt man nur auf das kleine +-Zeichen in der Titelleiste und gibt die neue Aufgabe ein. Aus dem +-Zeichen wird ein „Save+“. Wird das erneut angetippt, „reißt es den Zettel ab und ein neuer leerer Zettel erscheint. Das lässt sich so lange wiederholen, bis man im Tastenfeld auf “Fertig“ tippt und dann den Finger auf der Titelleiste liegen lässt, um auf den Startbildschirm zurückzukehren: Jetzt liegen alle Notizen im Eingangskorb und können nach Belieben verteilt und terminiert werden. Diese Funktion gab es in der Desktop-App als „Quick Entry“ und hat hier eine erstklassige Entsprechung gefunden, um schnell Aufgabenlisten anzulegen. Steuerleiste Da der Datenabgleich normalerweise automatisch erfolgt, sobald das system auch andere Daten synchronisiert, muss die Synchronisation nicht eigens aufgerufen werden, um die Änderungen auf den Server zu kopieren bzw. von dort zu holen. In der Steuerleiste unter der Titelleiste verbergen sich aber die anderen Funktionen, die sonst am unteren Bildschirmrand zu finden waren. Beispielsweise die Suche oder der Wechsel der Ansicht zwischen allen Aufgaben, bereits erledigten und noch anstehenden. Weitergedacht Die neuen Farben des Systems haben jedoch nicht nur Einzug in die unterschiedliche Farbkodierung der Schaltflächen auf dem Startbildschirm gefunden, sondern auch in die Statusfelder. So werden anstehende Aufgaben (beispielsweise für die nächsten 24 Stunden oder die nächste Woche) farblich durch einen orangeroten Kreis hervorgehoben. In der Projektübersicht wird aus diesen Aufgaben eine Kette kleiner Punkte, die entsprechend farblich hervorgehoben werden, so dass ein Blick auf das Projekt (also die Sammlung der zusammen gehörenden Aufgaben) dessen Status anzeigt: Gibt es Aufgaben, die im gewählten Zeittraum anstehen? Diese Details sind es, die aus einer guten Software eine sehr gute Software machen. Und das ist OmniFocus ohne Zweifel geworden. 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