OmniPlan: Gebt dem Affen Zucker! 28.02.201612.03.2022 Früher dachte ich, dass Projektverwaltung etwas Elitäres ist: Entweder beschäftigen sich damit hoch bezahlte Abteilungsleiter großer Unternehmen, spezialisierte Consultants oder übereifrige Freiberufler. Leute, die bezahlt werden, egal ob der Plan klappt oder nicht. Dann kam die Erkenntnis, dass Vorhaben nicht deswegen scheitern, weil man vorher einen Plan gemacht hat und sich dann daran hält, sondern weil man überhaupt keinen Plan hat. Oder wenn man einen Plan hat, diesen nicht der Realität anpasst, sondern die Realität dem Plan.Das muss scheitern.Die meisten Vorhaben scheitern nämlich bereits an der Tatsache, dass sie gar nicht geplant sind – und dadurch auch gar nicht verwaltet werden können. Meist können sie deswegen nicht geplant werden, weil sie nur unvollständig spezifiziert sind: es fehlen schlicht die Voraussetzungen, sie überhaupt als „Projekt” zu definieren. Warum? Es gibt zahlreiche Gründe, warum Projekte als solche nicht erkannt und entsprechend „aufgesetzt” werden. Ein Grund ist neben der fehlenden Grundkenntnisse des Projektmanagements auch die fehlende Kenntnis des geeigneten Werkzeugs. Denn ehrlich: eine Tabellenkalkulation ist definitiv dazu nicht geeignet, auch wenn die Hersteller dies gerne suggerieren und zahlreiche Anwender dieses Programm für so ziemlich jeden Text verwenden, in dem auch Ziffern vorkommen.Das genügt aber nicht. Was dann? Was ich dabei nicht bedacht hatte: auch Angestellten, die eigentlich qua Amt dazu bestimmt sind, Projekte zu verwalten, fehlen diese Werkzeuge. Das hat seinen Grund, denn selbst wenn die notwendigen Kompetenzen im Bereich Projektmanagement vorhanden sind, fehlen ihnen die erforderlichen Möglichkeiten: Projektmanagement-Software ist teuer. Es gibt Anbieter, die diese Lücke durch intelligente Server-Lösungen abdecken können, allerdings hat man als Nutzer die Wahl zwischen Scylla und Charybdis – die Ressourcen, Termine und Kommunikation werden entweder auf einem eigenen Server verwaltet – das kostet Geld – oder aber die Daten werden auf einem Server des Anbieters abgelegt – das ist günstig, kostet aber Sicherheit. Man vertraut einem Unternehmen damit nämlich viele Interna an, die möglicherweise auch die Konkurrenz interessieren.1Also: Günstig, dann aber in der Cloud. Dies verkneifen sich viele KMUs wegen der Datenschutzgesetze, nicht wegen der SicherheitTeuer, dann aber komplett in Eigenregie (und das betrifft auch Pflege und Wartung des Systems). Dies verkneifen sich viele KMUs wegen der hohen Grundkosten und fehlender IT-Kenntnisse Was bleibt? Auf der Strecke bleibt dabei das eigentliche Ziel: Projektverwaltung. Vor ziemlich genau fünf Jahren hatte ich bereits einen kleinen Beitrag zu diesem Thema geschrieben und dabei die Software „OmniPlan” vorgestellt.Die Software ist quasi der Ausweg aus dem Dilemma: Sie benötigt zwar auf den ersten Blick einen Apple Computer mit OS X, läuft aber auch auf einem iOS-Gerät ab iOS 9, also jedem neueren iPhone und iPad. Das bedeutet, es handelt sich nicht um eine Server-Lösung, weder lokal noch in der Cloud.Elegant ist die Möglichkeit, komplette Projekte auf einem Server abzulegen, um sie mit anderen Apps zu synchronisieren: Projekte, die auf dem Mac im Büro aufgesetzt werden, können beim Kunden vor Ort auf dem iPad ergänzt oder angepasst werden, wenn sie über einen iCloud-Account (ohne den ein iOS-Gerät sowieso nicht zu haben ist) oder einen eigenen Server abgeglichen wurden.Muss nicht, kann. Zwar hat sich im Vergleich zur Version 1.6, die ich vor fünf Jahren beschreiben hatte, sehr viel geändert, wirkliche „Killer-Features” der aktuellen Version 3 sind aber für mich vor allem der Netzplan und die „Monte-Carlo-Simulation”.OMG, was ist das nun wieder? Netzplan Der Netzplan ist zu Recht in den letzten Jahren in den Hintergrund gerückt – auch weil er aufgrund seiner Komplexität nur schwer lesbar und schwer zu pflegen ist.2Dabei ist es gar nicht so kompliziert, wie es klingt: ein Netzplan besteht aus zeitlich miteinander verknüpften Vorgängen, also Aufgaben oder Aufgabengruppen, die voneinander abhängig sind: Entweder weil sie gleichzeitig beginnen oder enden, oder weil sie nur in einer bestimmten Reihenfolge abzuarbeiten sind.In der Planung drückt man sich gerne darum und bevorzugt die Gantt-Diagramme, die alle Vorgänge (oder Arbeitspakete) auf einer Zeitleiste abbilden. Der Nachteil der Gantt-Diagramme ist ihre geringe Informationstiefe, denn sie helfen dabei, den Überblick zu behalten, nicht das Projekt zu planen und die Einzelschritte zu definieren.In OmniPlan 3 ist beides möglich: Gantt-Diagramm und Netzplan. Die Planung und Verwaltung eines Projekts wird damit flexibler. Monte-Carlo-Simulation Die Monte-Carlo-Simulation kommt dagegen aus einer anderen Ecke: sie betrifft die Wahrscheinlichkeit, ein Projekt innerhalb des angestrebten Zeitrahmens (einschließlich definierbarer Toleranzen) zu beenden.In Projektverwaltung wird häufig der „kritische Pfad” eingesetzt, um aus der Vielzahl der Vorgänge diejenigen herauszufiltern, die darüber bestimmen, ob ein Projekt im Zeitrahmen bleibt. Durch die Verknüpfung und Abhängigkeiten der terminbestimmenden Vorgänge ergibt sich eine Kette aus Vorgängen, die unbedingt eingehalten werden müssen.Das bedeutet aber nicht, dass andere Vorgänge außerhalb des „kritischen Pfads” keinen Einfluss auf die Fertigstellung haben.Um die Wahrscheinlichkeit zu gewichten, gibt es die „Monte-Carlo-Simlation”.In OmniPlan gibt man dazu die Toleranz der Eintrittswahrscheinlichkeit ein und klickt einen Button. Schon berechnet die App die Varianz der Meilensteine (z.B. die Korrekturphase darf sich um eine Woche verschieben, ohne die Fertigstellung der Dokumentation zu gefährden) und die Wahrscheinlichkeit, dass das gesamte Projekt zum geplanten Termin fertig wird. Je näher wir der 100%-Marke kommen, desto besser.Bei Werten unter 90% ist es dann angeraten, schon zu Beginn des Projekts den gesamten Zeitplan oder die Resourcenplanung zu überdenken. Das schützt vor unliebsamen Überraschungen. Fazit Auch eine gute Software ersetzt nicht die Denkleistung der Planung. Und dazu gehört mehr als nur das Eintragen von Terminen. Zu einer guten Projektplanung gehört auch, rechtzeitig einen Plan B in der Tasche zu haben, sollte es Probleme geben. Und das ist auch der Zeitpunkt, an dem sich eine gute Software bezahlt macht. Allerdings ist das meist nur hypothetisch und gilt nur in eng definierten Bereichen, in denen sich Unternehmen tummeln, die genügend Geld haben, die Daten nicht in der Cloud ablegen zu müssen. Das Argument greift nicht wirklich, wird aber gerne im Zuge einer Datenschutzrichtlinie vorgebracht. ↩Der Netzplan ist vermutlich der Hauptgrund, warum im Allgemeinen das Projektmanagement für eine Art Geheimwissenschaft gehalten wird. ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … macOS software Projektmanagement
Selbstverständlich 22.08.200902.11.2018 In einem kurzen Beitrag auf heute.de über die Änderungen der Reisegewohnheiten im Land der unendlichen… Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Read More
The times, they are a' changing 17.05.2011 Irgendwie ist es mir als langjähriger Mac-User schon unheimlich: weder habe ich mich je in… Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Read More
Äh? Was machen die sonst so? 13.06.200919.05.2019 Gerade hat ein Xing-Mitglied mich auf einen interessanten Artikel zum Einsatz der Macintosh-Rechner im industriellen… Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Read More