Gartenzwerge

Die deutsche Justiz, die sich bekanntermaßen vor über 60 Jahren nicht gerade mit Ruhm zum Wohle der Demokratie bekleckert hatte, ermittelt nach einer Meldung der netzeitung nun gegen Profossor Hörl, Präsident der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste, da er für eine Ausstellung einen Gartenzwerg mit gestrecktem rechten Arm geschaffen hatte.
Ein unbekannter „Denunziant“ hatte Anstoß an der  eindeutigen Geste genommen und Hörl wegen Verherrlichung nationalsozialistischen Gedankenguts angezeigt.
Nun tritt die Staatsanwaltschaft auf den Plan. Statt dem Unbekannten klar zu machen, dass er wohl irgendwie übersehen haben könnte, dass es sich bei einer solchen Plastik wohl eher um eine Verunglimpfung handelt, sieht sie sich verpflichtet, den Hammer der „Verfassungswidrigkeit“ auszupacken.

«Ich bin völlig erstaunt, dass ein einzelner Gartenzwerg in einer mir völlig unbekannten Galerie in Nürnberg wegen der anonymen Beschwerde eines Denunzianten eine solche öffentliche Diskussion auslöst», sagte er. Inhaltlich habe er kein Verständnis für die Kritik. In Belgien habe jeder verstanden, was es politisch bedeutet, «wenn man die Herrenrasse als Gartenzwerg darstellt. Im Jahre 1942 wäre ich für das Werk von den Nazis massakriert worden», sagte Hörl.

Da frage ich mich doch, wo denn nun die Gartenzwerge eigentlich sitzen…

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