Zwiegespalten

Ich muss gestehen, ich bin da etwas zwiegespalten: Während die Energiekonzerne tüchtig absahnen, die Netze verrotten lassen und den anderen großen Unternehmen, mit denen sie ja über die Banken „freundschaftlich“ verbunden sind, Rabatte gewähren, zahlen die kleinen Verbraucher beim Strompreis drauf. Das ist natürlich unfair. aber wer geht schon davon aus, dass sich Unternehmen fair verhalten? Betriebswirtschaft hat andere Regeln.

Der Haken ist nur der, dass wir eine Volkswirtschaft und die dazu benötigten Ressourcen, zu denen auch Unternehmen gehören, diesen untergeordnet haben. Statt den Ressourcenverbrauch und die Kommunikation (Luft, Wasser, Energie, Internet) als gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu begreifen, haben wir sie einem der Akteure zugeschanzt, der natürlich nach seinen Spielregeln handelt — und da kommt Gerechtigkeit oder Ausgleich nicht vor. Und auch nicht soziale Verantwortung.

Dass Kleinverbraucher draufzahlen und Großverbraucher nicht, hängt aber auch mit unserer Weigerung zusammen, Energieverbrauch als Diebstahl an der Zukunft zu verstehen. Da wäre dann jeder gefragt, einfach Energie zu sparen. Auch der Kleinverbraucher. Und da bei den meisten Menschen der Weg zum Gehirn nur entweder über die Sexualorgane oder über den Geldbeutel führt, könnten steigende Energiekosten auch zu einem Umdenken beitragen.

Dann aber sollten es alle tun und auch alle davon profitieren. Also vielleicht ist die Forderung, zu einem billigeren Anbieter zu wechseln, nicht die ganze Wahrheit. Richtiger wäre es, zunächst Energie zu sparen und dann zu einem zukunftsverträglichen Anbieter zu wechseln.

Ich ziehe mir nämlich lieber einen Fleece an als eon den A**** zu vergolden.

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