Jetzt ist auch klar, warum so viele Marketingkampagnen nicht ziehen, warum Dell einfach keine besseren Computer bauen kann und warum es trotz des hohen Preises Menschen gibt – und davon nicht zu knapp – die sich ein iPhone oder ein iPad oder sonstwas aus dem Hause Apple leisten.
Es geistert die Vorstellung herum, dass es einen fixen Marktpreis gibt, und wenn Unternehmen den übersteigen, kaufen die Leute nicht mehr. Das verkennt aber die Unfähigkeit von Menschen, stabile rationale Entscheidungen zu treffen. Jeder entscheidet in jeder Situation anders, immer im Vergleich zu anderen Produkten. Wir wollen auch nicht ewig aufwendig entscheiden, das wäre Zeitverschwendung. Deshalb nutzen wir solche Daumenregeln. (taz.de)
In Wirklichkeit haben wir nur ein Problem damit, den „knallharten“ Rechnern klar zu machen, dass es einen Unterschied zwischen Preis und Wert, zwischen „günstig“1 und „billig“ gibt. Nur scheint sich eine solch banale Erkenntnis wider jeder Einsicht in den Alltag in manchen Gehirnen noch nicht festgesetzt zu haben. Sonst kämen die Leute ja nicht auf die Idee, sich über einen Beitrag für ein Geschenk in Höhe von 2 Euro aufzuregen („Das kann sich nicht jeder leisten!“), aber gleichzeitig 60 Euro im Restaurant auf den Tisch zu legen.
Vermutlich ist das ein Problem des Gewohnheitstieres namens Mensch.
Der Begriff kommt ja nicht von ungefähr von dem Wort „Gunst“, Zuneigung. ↩