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leben, technik und kommunikation

Schreiben ist tot

10.01.201610.01.2016

OK. Das ist jetzt Click-bait. Bes­ser wäre es zu sagen: Schrei­ben als Grund­la­ge der Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung in der tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on ist ver­al­tet.

Das klingt aber nicht so rei­ße­risch – und wird dem The­ma nicht gerecht. Denn natür­lich gibt es einen Zusam­men­hang zwi­schen der Geschich­te der Schrift als tra­gen­des Ele­ment einer Gesell­schaft und der Text­men­ge in tech­ni­schen Doku­men­ta­tio­nen.
Der Ansatz, dass die getex­te­te Doku­men­ta­ti­on bald der Ver­gan­gen­heit ange­hört, ist so neu auch nicht. Und bis­lang hat der Text recht gut über­lebt. Viel­leicht auch, weil sich gan­ze Berufs­grup­pen ver­zwei­felt dar­an klam­mern, weil gan­ze Gesell­schafts­grup­pen davon leben und weil ein der­art tief­grei­fen­der Para­dig­men­wech­sel nicht über Nacht kom­men kann.
So wie hier, denn Sie lesen ja auch gera­de.
Und trotz­dem hat die Schrift in der Tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on kei­ne Zukunft. Es wird sie noch lan­ge geben, aber sie wird ihr Ziel immer weni­ger errei­chen.

Zu kurz und dane­ben

Nicht erst seit der explo­si­ons­ar­ti­gen Ver­brei­tung sozia­ler Net­ze im Inter­net, auf die immer mehr Leser Zugriff haben, wird das Lesen der Instruk­tio­nen zurück­ge­drängt: Je kom­ple­xer die Tech­nik und der All­tag wur­de, des­to mehr war die Erfah­rung und das Wis­sen von Nach­barn, Freun­den und Bekann­ten gefragt. Die Gesprä­che unter (männ­li­chen) Jugend­li­chen konn­ten schon vor drei­ßig Jah­ren näch­te­lang nur dar­um krei­sen, wie man sein Mofa tunen kann. Kein Mensch wäre auf die Idee gekom­men, sich dazu in ein Hand­buch zu ver­tie­fen.
Etwa seit die­ser Zeit hat aber auch die Auto­ma­ti­sie­rung enor­me Fort­schrit­te gemacht. Getrie­ben von der Ver­brei­tung digi­ta­ler Rechen­knech­te wur­den immer mehr Tätig­kei­ten und Bedien­schrit­te, die ein „Know-how” beim Bedie­ner vor­aus­set­zen, voll­stän­dig von Maschi­nen über­nom­men. Es wird zuneh­mend über­flüs­sig, sich damit aus­ein­an­der­zu­set­zen, wel­che Tem­pe­ra­tur das Was­ser haben muss, damit der Tee den opti­ma­len Geschmack ent­fal­tet – das macht die Maschi­ne. Der Bräu­nungs­grad des Toast­brots? – Über­wacht von einem klei­nen Chip am Früh­stücks­tisch.
Wo frü­her die Pro­gram­mie­rung eines Video­re­kor­ders1 eine hohe Hür­de und eine Aus­ein­an­der­set­zung mit den Tücken der Tech­nik vor­aus­setz­te, tippt man sich heu­te auf dem Smart­phone die kom­plet­te Steue­rung sei­ner Haus­be­leuch­tung zusam­men und stellt die Hei­zungs­tem­pe­ra­tur übers Inter­net ein.
Durch die Auto­ma­ti­sie­rung der Pro­zes­se aber stellt sich auch eine Ohn­macht des Benut­zers ein: selbst wenn ich weiß, wer die IP-Num­mer mei­nes Rech­ners ver­gibt, damit ich einen Clip anschau­en kann und nicht von der GEMA dar­an gehin­dert wer­de, kann ich das nicht mehr beein­flus­sen.

Das Wis­sen, das zwi­schen den Sei­ten eines Hand­buchs steht oder als Buch­sta­ben auf Inter­net­sei­ten, nützt mir nichts mehr, wenn ich damit nichts anfan­gen kann.

Unnüt­zes Wis­sen

Im Gegen­teil, die Aneig­nung kos­tet Zeit und Muße, sie setzt wei­te­res Wis­sen vor­aus. Wis­sen, das viel­leicht in kei­nem Zusam­men­hang mehr mit dem eigent­li­chen Ziel der Hand­lung steht2
Das Resul­tat? Wir kapi­tu­lie­ren. Wir lesen es ein­fach nicht mehr, da ja auch immer mehr „Klein­ge­druck­tes” vor­weg geschickt wird, Din­ge mit­ein­an­der ver­knüpft wer­den, die wir nicht mehr beein­flus­sen kön­nen.
Außer abschal­ten viel­leicht.
Maschi­nen neh­men uns nicht das Den­ken ab, sie neh­men uns das Wis­sen ab. Damit aber ent­fällt für uns auch die Not­wen­dig­keit, uns das Wis­sen anzu­eig­nen. Infor­ma­tio­nen, die nur Wis­sen ver­mit­teln, errei­chen damit immer weni­ger das Ziel.
Was statt­des­sen immer mehr gefor­dert ist, ist das Den­ken in Pro­zes­sen, das Ver­knüp­fen von Hand­lungs­ket­ten. Hand­lungs­ket­ten aber kann eine audio­vi­su­el­le Auf­zeich­nung genau­so gut ver­mit­teln wie ein Text – wenn nicht sogar bes­ser.
Ver­ste­hen Sie mich nicht falsch: die Ver­mitt­lung von Infor­ma­tio­nen wird nicht unwich­ti­ger, im Gegen­teil. Sie muss nur einen ande­ren Zweck erfül­len und dazu ande­re Wege beschrei­ten als den der Schrift­zei­chen.


  1. Für die zu spät Gebo­re­nen: ein Irr­weg der tech­ni­schen Evo­lu­ti­on, bei dem man ver­such­te, Infor­ma­tio­nen ana­log auf magne­ti­sier­ten Kunst­stoff­bän­dern zu spei­chern. ↩

  2. Um die Dau­er bis zum Ein­schal­ten der Mail­box anzu­pas­sen, muss man sich über eine bestimm­te Tele­fon­num­mer anmel­den und eine Zif­fern­fol­ge durch­ge­ben, die man im Inter­net fin­den kann. Damit wird qua­si ein Com­pu­ter vor­aus­ge­setzt, um ein simp­les Zeit­in­ter­vall anzu­pas­sen. Für den durch­schnitt­li­chen Benut­zer kaum durch­führ­bar. ↩

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