
Der durchschnittliche Computerbenutzer hat ein Problem, wenn es darum geht, Ideen und Zusammenhänge bildlich darzustellen. Da ist dann schnell mal der 7 GHz-Rechner abgeschaltet und man greift wieder zu Papier und Stiften: „Also, ich stelle mir das folgendermaßen vor: …“ Wer nach zehn Minuten ein vollgemaltes Papier und zufriedene Gesichter vor sich hat, weiß, dass die Veranschaulichung wesentlich erfolgreicher war als es ein halbstündiger Vortrag jemals sein wird.
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Ich denke: besser, wenn die Augen mitarbeiten. Was aber, wenn dann alle Teilnehmer davon eine Kopie mit nach Hause nehmen wollen, um sich das Gesagte nochmals vor Augen zu führen? Den Scanner anwerfen? Und wie bekomme ich die überflüssigen Linien dann weg? Fragen sie dann bloß nicht einen Illustrationsprofi: der schießt mit Kanonen auf Spatzen. Wie, drei Stunden und das Ganze in CMYK? Geht’s nicht auch ein bisschen kleiner?
Klar, es geht: Die Jungs von OmniGraffle sind schon so lange im Geschäft, die benutzen die Software auch, die sie verkaufen. OmniGraffle, das grafische Werkzeug zu OmniOutliner, arbeitet mit diesem eng zusammen und soll dem Benutzer die bildliche Darstellung all jener Dinge erleichtern, die zu erklären eine kleine Ewigkeit dauert.
Also schalten wir den Rechner jetzt mal nicht ab, sondern öffnen ein leeres Blatt in OmniGraffle. Die Arbeitsfläche lässt sich über mehrere Ebenen und Druckseiten verteilen, die Arbeitsflächen wiederum in beliebiger Anzahl hintereinander schalten. Aber fangen wir von vorne an: mittendrin. Was wollen wir? Eine Ideensammlung? Beamer anschalten, die Teilnehmer dürfen laut mitdenken. Den Outline-Modus aktiviert und die Stichwörter eines nach dem anderen notiert. Wie von Zauberhand beginnt OmniGraffle sie auf der Arbeitsfläche anzuordnen. Jetzt fassen wir die Begriffe zusammen: OmniGraffle schiebt sie wieder live auf der Arbeitsfläche umher. Ach, Ihnen gefällt die Darstellung der Gedankenblasen nicht? Nehmen wir doch Notizzettel! Ein Mausklick und wir sehen Notizzettel, die automatisch angeordnet werden, sobald wir die Begriffe umgruppieren. Damit bleiben garantiert einige Münder offen stehen. Und dann speichern wir das Ergebnis als PDF ab oder exportieren als Visio XML, damit die Kollegen damit weiterarbeiten können.
OK, das war fürs Auge. Was aber machen wir noch? Vorlagen erstellen, die wir den einzelnen Arbeitsblättern zuordnen können. An Objekte Aktionen heften, die beim Anklicken Scripts ablaufen lassen, Dateien öffnen oder Internetseiten öffnen. Und vor allem kann man Zeichnen. Organigramme, Wohnungseinrichtung, Datenbankstrukturen, Schaltbilder, Netzwerkdiagramme, Flussdiagramme, Mind Maps, Schautafeln, etc pp.
Als Import bieten sich alle gängigen Grafikformate an (PDF, JPG, GIF, PNG, BMP, EPS, …). Die Bilder können entweder hineinkopiert werden oder nur als Referenz angelegt. Letzteres verringert die Dateigröße, macht den Dokumentenaustausch allerdings zu einer Konzentrationsaufgabe, da dann alle referenzierten Grafiken mitgeliefert werden müssen (beim HTML-Export werden die Grafiken zu JPG konvertiert und dazu gelegt).
Jedem Dokument können Farbprofile zugewiesen werden. Dadurch lässt sich OmniGraffle auch in einen farbkonsistenten Arbeitsprozess einbinden. das freut den Grafiker, falls er die Ideen in eine Illustration einbinden soll. Oder den Redakteur, weil er ein Diagramm erhält, das ohne weiteren Aufwand in eine Dokumentation einbinden kann. Oder schnell mal eine Tabelle in die Grafik einfügen. Oder eine bestehende Grafik importieren und mit Kommentaren versehen und dann als PDF/EPS/… in die Dokumentation einfügen, oder, oder, oder.
Eigentlich kann man mit dem Programm so ziemlich alles darstellen, was man sonst über komplizierte Grafikprogramme oder ausgeklügelte Arbeitsabläufe lösen würde. Wer es gerne strukturierter haben möchte, öffnet sich in OmniGraffle die Strukturansicht und gliedert seine Ideen. OmniGraffle fügt in der Darstellung automatisch die dazu gehörigen Abhängigkeiten ein.
Der Doppelklick auf das Diagramm öffnet nun wieder OmniGraffle und man kann Änderungen vornehmen. Dadurch wird ein leistungsfähiges Schreibprogramm wie NisusWriter um die Fähigkeit komplexer Grafikdarstellung erweitert. Das Selbe funktioniert auch mit OmniOutliner, so dass auch Gliederungen und Listen mit komplexen Darstellungen ergänzt werden können werden.
Und wer es gerne etwas automatischer haben möchte: natürlich lassen sich Objekte in Grafiken auch mit AppleScripts versehen (die man seit Version 10.4 auch recht einfach mit dem Automator selbst erstellen kann), so dass beispielsweise in der Darstellung eines Dokumentationsprozesses im Hintergrund die gespeicherten Grafiken in ein Dokument eingebunden, durchnummeriert und als PDF abgelegt werden können. Fertig ist die aktuelle bebilderte Handlungsanweisung.
Jetzt brauchen die armen Nicht-Mac-User nur noch die passende Hardware …
😉