Fast könnte man Mitleid haben

mit dem hessischen Ministerpräsidenten. Da hatte er doch nur dumpfe Ressentiments bedienen wollen im Kampf um Wählerstimmen — und um von seinen gebrochenen Zusagen abzulenken.
Und voll ins Klo gegriffen.
Statt das Problem der Jugendkriminalität an der Wurzel anzugehen, kam er mit billigen Xenophobie-Argumenten. Statt die Jugendarbeit zu verbessern, will er eine neue Startbahn, um ausländische Straftäter auszuweisen.
In einer Nachbarschule in einem durchaus gutbürgerlichen Umfeld hauen Erstklässler ihren Mitschülern mit Steinen auf den Kopf. Den Lehrern sind die Hände gebunden, da sie nicht einschreiten dürfen, um die Kinder zu trennen, weil das Schulgesetz es den Lehrkräften untersagt, die Schüler anzufassen.
Merkwürdigerweise sind es hier oft Kinder aus finanziell besser gestellten Familien, die ihre Aggressionen gewalttätig ausleben. Pädagogische Verwahrlosung im Elternhaus zeigt hier ihre Folgen: Wenn die Eltern den Nachwuchs nicht im Griff haben, kann auch die Schule nichts mehr machen. Und das hat mit Armut nichts zu tun. Da fehlt es an grundlegender Sozialisation der Eltern als Hauptverantwortlichen.
Übrigens: In der Schule findet jetzt endlich eine längst überfällige Gewaltdebatte statt. Und das hat nicht mal den leisesten Bezug zum Ausländerrecht. Aber für einen Wahlkampf ist das Thema zu komplex. Betrifft ja sowieso nur Kinder…

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