Verdummung in der schönen neuen Welt

Kollege Thomas Reuter schreibt in seinem Diesellog:

Was mich wundert an der ganzen Entwicklung: Wem nützt eigentlich eine solche Fixierung auf den bloßen materiellen Nutzen? Insbesondere wenn man sieht, dass auf diese Weise am Ende Menschen geformt werden, die vor lauter Effektivität-, Geld- und Nutzen-Maximierung den Überblick verlieren und – zum Beispiel im Finanzwesen – Billionen-Schäden anrichten.

Es ist der erste Schritt: statt den erwirtschafteten Mehrwert einer Volkswirtschaft dazu zu benutzen, ihre kulturelle und intellektuelle Bildung zu stützen und voran zu treiben — immerhin können wir uns as auch erst seit wenigen Jahren1 leisten — wird der „informationelle Overkill“ betrieben: Schmeißt sie tot mit Krempel, den eigentlich niemanden interessiert oder der zum Zeitpunkt seiner Kenntnis sowieso schon veraltet ist.

Statt Menschen darauf  vorzubereiten, sich selbst Bildung anzueignen oder einen Weg durch diesen Informationsdschungel zu finden, werden sie berieselt in der Annahme, dass sie hoffentlich nicht durchblicken. Und bloß nicht erkennen, dass sie eigentlich verdummt werden. Verdummt, damit sie unser Wirtschaftssystem stützen, damit sie konsumieren und als fettgestopfte Subjekte nicht aufbegehren und sich selbst zu fragen beginnen, warum sie irgendwie nicht weiter kommen — bildungsmäßig.


  1. verglichen mit der gesamten Menschheitsgeschichte 

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