Tod oder Verderben

Apple ist bekannt für das einheitliche User Interface und die strengen Richtlinien, an das sich alle Programmierer tunlichst halten sollten, um dem Benutzer nicht jenes Wirrwarr an Schaltern und deren Suche zuzumuten, das man von zahlreichen Windows-Programmen kennt. Und nun das: iTunes 10, also Apple selbst, stellt ein Grundelement der Systemnutzung auf den Kopf: die Knöpchen für das Vergrößern, ausbelnden und schließen des Fensters sind in iTunes 10 nicht mehr horizontal, sondern vertikal. Ja warum denn das?
Insgesamt ist das Interface etwas weniger bunt und die Schrift ist kleiner, dafür besser erkennbar. Es wirkt ruhiger.

Meine Vermutung: es bewegt sich etwas in Richtung iPad und Gestensteuerung mit den Fingern, denn auf einem Mobilgerät sind Schalter für die Fensterkontrolle leichter zu bedienen wenn sie senkrecht angeordnet sind — entlang der Bewegungsrichtung des linken Daumens. Die horizontale Anordnung ist ein Relikt aus Zeiten der Mausnutzung. Man kann jetzt dazu stehen, ob das wirklich nötig ist, aber man kann den Interface-Experten von Apple sicher nicht vorwerfen, dass sie kompromissbereit sind.

UPDATE: Macnews.de hat den Trick, wieder die alte Ordnung herzustellen: Terminal öffnen und „defaults write com.apple.iTunes full-window -1“ (ohne Anführungszeichen) eingeben, iTunes neu starten und gut. Puuh.

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