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leben, technik und kommunikation

tekom goes mobile

27.10.201721.02.2019
Das Bild zeigt die Stel­len­an­ge­bo­te – allei­ne auf der Mes­se. Mein Tipp: Wer ernst­haft nach Mit­ar­bei­tern sucht, soll­te sich nicht auf ein bun­tes Papier beschrän­ken.

Wer wie ich eigent­lich sel­te­ner auf eine so gro­ße Ver­an­stal­tung wie die tekom geht und sich über die neu­es­ten Ent­wick­lun­gen und Erkennt­nis­se der Tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on erkun­di­gen möch­te, konn­te in den let­zen Jah­ren eine erstaun­li­che Ent­wick­lung beob­ach­ten: tekom goes mobi­le.

Vor zehn Jah­ren war XML noch das gro­ße The­ma: Jeder frag­te sich, was man damit anfan­gen konn­te und wie der Redak­teur damit umge­hen soll­te. Oder wie der Kun­de die­sen Text­sa­lat ver­ste­hen kön­ne, der als „Daten­strom“ aus Daten­ban­ken her­aus­quillt, die sowie­so nur die wirk­li­chen Groß­an­bie­ter ihr eigen nen­nen.

Das hat sich gelegt.

XML ist seit Jah­ren Stan­dard in der Tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on. Redak­ti­ons­sys­te­me, die dar­auf nicht zurück­grei­fen kön­nen, ster­ben aus. Aber nicht nur XML, son­dern auch die Redak­ti­ons­sys­te­me, die die­se Infor­ma­ti­ons­spra­che beherr­schen, sind kei­nen Hype mehr wert. Jeder greift irgend­wie auf Daten­ban­ken oder ERP-Sys­te­me zurück, um sei­ne Inhal­te aus den unter­schied­li­chen Abtei­lun­gen der Orga­ni­sa­ti­on zusam­men zu fas­sen. Bil­der, Gra­fi­ken, Tabel­len, Tex­te, Über­sich­ten, Klas­si­fi­ka­tio­nen – jedes mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men ver­fügt dar­über, schon allei­ne des­we­gen, weil es sei­ne Abneh­mer for­dern. Es fin­det eine zuneh­men­de „Kon­zen­tra­ti­on“ der Soft­ware-Anbie­ter statt, die bestrebt sind, die Infor­ma­tio­nen, die in einem Sys­tem lagern, auch auf ande­ren Sys­te­men zu nut­zen (Schlag­wort „iiRDS“). Da alle Infor­ma­tio­nen letzt­end­lich auf die glei­chen Daten­ty­pen zugrei­fen, ist dies nur die zwangs­läu­fi­ge Fol­ge einer inter­na­tio­na­len Stan­dar­di­sie­rung. Die tekom der letz­ten Jah­re war von der Stan­dar­di­sie­rung auf der Aus­ga­be­sei­te und in der Daten­ver­wal­tung mehr geprägt als von der Inno­va­ti­on auf der Erstel­ler­sei­te.

Bis jetzt.

Tech­ni­sche Doku­men­ta­ti­on unter­schei­det sich zuneh­mend weni­ger von der Arbeit in Zei­tungs­re­dak­tio­nen und Online-News­rooms. Immer öfter wer­den nicht Doku­men­ta­tio­nen nur alle paar Jah­re aktua­li­siert – falls über­haupt – und dann eben in einem lang­wie­ri­gen Pro­zess neu zusam­men­ge­stellt, neu über­ar­bei­tet und neu über­setzt. Tech­ni­sche Doku­men­ta­ti­on ist ein schnell­le­bi­ges Geschäft gewor­den mit hohen Anfor­de­run­gen an Rich­tig­keit1 und Genau­ig­keit. An der Tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on sitzt nicht mehr ein Redak­teur, der den SMEs hin­ter­her­läuft, son­dern eine Grup­pe aus Inge­nieu­ren, Pro­gram­mie­rern, Ser­vice­mit­ar­bei­tern und Über­set­zern, die ihren Bei­trag zum Infor­ma­ti­ons­pro­zess lie­fern. Nicht der Redak­teur holt, son­dern er bekommt – und muss die­sen Input orga­ni­sie­ren.

Das bedeu­tet aber auch, dass die Infor­ma­ti­ons­lie­fe­ran­ten zuneh­mend in die Lage ver­setzt wer­den sol­len, „ihren“ Teil der Doku­men­ta­ti­on gleich pas­send zu lie­fern. Oft ver­lief das näm­lich in der Ver­gan­gen­heit (und manch­mal sogar noch heu­te) so, dass die Pro­gram­mie­rer und Tech­ni­ker ihren Input in eine klas­si­sche Text­ver­ar­bei­tung rela­tiv unstruk­tu­riert hin­ein­ge­wor­fen haben und der Redak­teur einen Gut­teil sei­ner Zeit damit ver­brach­te, die Infor­ma­tio­nen nicht nur aus den Doku­men­ten her­aus zu angeln, son­dern sie auch zu sor­tie­ren, gewich­ten und sprach­lich in die gewünsch­te und erfor­der­li­che Form zu brin­gen. Auch wenn die­se von man­chem Kol­le­gen als Allein­stel­lungs­merk­mal mit Unkünd­bar­keits­an­spruch ver­stan­den wur­de, ist die­ser Pro­zess lang­sam, umständ­lich und feh­ler­träch­tig. Also unge­eig­net für die Zukunft.

Dar­über hin­aus kön­nen die Tech­ni­ker und Pro­gram­mie­rer die Soft­ware nicht benut­zen, die nur ein Tech­ni­scher Redak­teur im Griff hat. Nur er weiß, wie man Sicher­heits­hin­wei­se for­mu­liert und wo sei­ne Infor­ma­ti­ons­bau­stei­ne lie­gen.

Nun ja.

Das Ergeb­nis war nicht unbe­dingt bes­se­re Doku­men­ta­ti­on, son­dern mehr haar­sträu­ben­de Ergüs­se hilf­lo­ser SMEs, denen die Fir­ma einen ech­ten Tech­ni­schen Redak­teur unter der Nase weg­ge­spart hat­te. Statt bes­se­rer Doku gibt es jetzt weni­ger Redak­teu­re…

Alle kom­mu­ni­zie­ren mit­ein­an­der.

Da die Anlei­tun­gen aber trotz­dem erstellt wer­den müs­sen, weist die tech­ni­sche Inno­va­ti­on den Weg: Doku­men­ta­ti­on wird nicht mehr mit pro­prie­tä­ren Pro­gram­men auf der loka­len Fest­plat­te gehor­tet, son­dern direkt im Brow­ser in der Cloud oder im Unter­neh­mens­netz­werk geschrie­ben. Die Ober­flä­che ist dabei bewusst so ein­fach gehal­ten, dass auch ein fach­frem­der Bear­bei­ter oder SME kei­ne Pro­ble­me damit hat, sei­nen Text und sei­ne Bil­der gleich an der rich­ti­gen Stel­le abzu­lie­fern und per Kom­men­tar oder Chat den Redak­teur zu infor­mie­ren, damit die­ser eine redak­tio­nel­le Kon­trol­le durch­füh­ren und den Inhalt rasch frei­ge­ben kann. Publi­ziert wer­den kann dann auf allen erdenk­li­chen Kanä­len, von denen sich der Redak­teur die bes­te Wirk­sam­keit ver­spricht.

Man schreibt nicht mehr allei­ne, man schreibt gemein­sam. Weil jeder mit dem Pro­gramm umge­hen kann, es kei­ne indi­vi­du­el­len Insel­lö­sun­gen mehr gibt und direkt aus dem Pro­gramm mit den Kol­le­gen kom­mu­ni­ziert wird, ist auch der Infor­ma­ti­ons­ver­lust über den gesam­ten Pro­zess hin­weg redu­ziert. Ein aktu­el­ler Brow­ser, Netz­werk­an­schluss, eine kla­re Vor­stel­lung davon, was wie ver­mit­telt wer­den soll – und fer­tig ist die Redak­ti­ons­stu­be (ein anschau­li­ches Bei­spiel dazu bot Enli­te oder auch die Sneak Peek des Frame­ma­ker Aut­hor 2018 von Ado­be).

Für den Tech­ni­schen Redak­teur bedeu­tet dies aber in ers­ter Linie, dass er sich nicht mehr auf Schreib­re­geln und Soft­ware­kennt­nis­se zurück­zie­hen kann, son­dern zuneh­mend als Pro­jekt­ver­ant­wort­li­cher agie­ren muss: Auf­ga­ben- und Ter­min­ver­wal­tung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ver­mitt­lungs­stra­te­gien wer­den wich­ti­ger als stun­den­lan­ges Tip­pen auf einer knar­zen­den Tas­ta­tur.

Damit kommt nicht jeder zurecht, aber die dies­jäh­ri­ge tekom war ein deut­li­cher Hin­weis dar­auf, wo die Rei­se hin­geht: weg vom Schreib­tisch, rein ins Netz.


Eine klei­ne Anmer­kung kann ich mir nicht ver­knei­fen: sowohl auf den Mes­se­stän­den als auch in den Mes­se­bro­schü­ren wer­den häu­fig Gerä­te der Mar­ke Apple ver­wen­det – ver­mut­lich um Design­be­wusst­sein, Qua­li­tät und Life­style zu sug­ge­rie­ren. War­um aller­dings die Soft­ware bis auf weni­ge Aus­nah­men nur auf Win­dows funk­tio­niert, die ja dadurch eben Arbeit, Frus­tra­ti­on und Über­stun­den sym­bo­li­siert, ist mir ein Rät­sel. Wenn man schon Soft­ware für die Indus­trie schreibt, dann soll­te es auch nicht nach Urlaub aus­se­hen. Auch in die­ser Hin­sicht befreit die brow­ser­ge­stütz­te Redak­ti­ons­stu­be den Redak­teur von der Hard­ware- und Soft­ware­ver­haf­tung der Früh­zeit.


  1. „Faken­ews“ in der Tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on kön­nen erns­te gesund­heit­li­che Fol­gen haben, die über einen plötz­li­chen Blut­druck­an­stieg weit hin­aus­ge­hen. ↩

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