Später - oder vielleicht doch lieber bald? 10.01.201828.03.2018 Wer kennt sie nicht, die alten Haudegen des Computerzeitalters, die sich darüber freuen, dass sie mit ihren Atari ST noch genauso viele Sachen machen können wie so mancher „junge Hüpfer“ mit seinem iPhone? Oder die Profis aus den IT-Abteilungen, die auch zu Hause ihre Browsereinstellungen erst dann updaten, wenn die Prüfungsläufe im Unternehmen den neuesten Sicherheits-Patch acht Monate nach seinem Erscheinen freigeben? Sicher ist sicher. Schon richtig: vor allem, wenn es sich um „Produktivsysteme“ handelt, also bei Kombinationen aus Hardware und Software mit etablierten Prozessen, von denen der Broterwerb abhängt, sollte man mit Aktualisierungen vorsichtig sein. Denn meist genügt in diesem System die Änderung eines Softwarebausteins (Treiber unter Windows sind da berüchtigte Kandidaten), um das gesamte Produktivsystem in seine Einzelteile zerfallen zu lassen. Dann funktioniert plötzlich nichts mehr, weder Drucker noch Scanner, selbst wenn beide gar nichts mit der Aktualisierung oder dem Prozess zu tun hatten. Dann verbringt man Tage (und oft auch die dazu gehörigen Nächte) damit, entweder den Ausgangszustand wiederherzustellen oder alle Softwarebausteine zu aktualisieren und anschließend den Prozess zu modifizieren. Das ist extrem ärgerlich und führt meist dazu, dass man Aktualisierungen scheut wie der Teufel das Weihwasser und sich über die Softwarehersteller ärgert. Systeme Dabei reagieren diese meist auf eine Sicherheitslücke oder eine Notwendigkeit des Markts, ihre Software zu modifizieren und zu erweitern. Beliebt sind in dieser Hinsicht die „Cloud“-Dienste, mit denen mittlerweile fast alle Softwarehersteller ihre Produkte aufrüsten – selbst wenn es Anwender gibt, die denken, dass gar nicht benötigen und deswegen auch gar nicht wollen.1 Nun sollte man sich als Anwender aber von zwei Vorstellungen trennen: Die Hersteller wollen mich abzocken. Hersteller verdienen natürlich Geld damit, dass sie Produkte nicht nur herstellen, sondern auch verkaufen. Sie reagieren auf Trends und Anforderungen der Verbraucher – meist international – und ihrer Zielgruppen. Wenn man selbst nicht zu der Zielgruppe gehört, ist das keine Böswilligkeit der Hersteller, trotzdem die aktuelle Version des Produkts angeboten zu bekommen. Man muss es nicht kaufen, gerät aber dadurch möglicherweise in die Gefahr, auf aktuelle Anforderungen auch nicht mehr reagieren zu können. Man hat halt altes Werkzeug und verbringt mitunter Software viel Zeit damit, neuere Dateiformate auf das eigene alte Format „herunterzuziehen“. Das kann auch bedeuten, dass man angeschlossene neue Hardware nicht mehr nutzen kann. Die Hersteller stehlen meine Zeit. Eine Aktualisierung (besonders bei Betriebssystemen) hat aber noch einen wesentlich triftigeren Grund: Es treten ständig neue Sicherheitsrisiken auf, auf die Systemhersteller reagieren müssen (aktuell: „Spectre“ und „Meltdown“), damit nicht die Computer ihrer Käufer von Schadsoftware befallen werden.2 Diese Aktualisierungen nehmen mittlerweile einen so hohen Rang ein, dass die Hersteller ihre Käufer geradezu nötigen, die aktuellen Aktualisierungen zu übernehmen. Selbst wenn man also das Glück hatte, noch nicht eines der zahlreichen Schadprogramme einzufangen – wenn es soweit ist, ist es zu spät. Und die beste Vorbeugung ist tatsächlich, das System auf dem neuesten Stand zu halten.3 Man sollte die Aktualisierungen der Programme und vor allem des Betriebssystems mehr wie eine Versicherung verstehen: Man bezahlt jetzt für einen Fall, von dem man hofft, dass er nicht eintritt. In beiden Fällen kann es richtig teuer werden, wenn man zu spät damit anfängt… Prozesse Auch wenn dieses Thema mehr die Selbstständigen und weniger die Heimanwender betrifft, sieht es bei etablierten Prozessen (z.B. Steuererklärungen oder Drucker- und Netzwerkeinstellungen) nicht anders aus: natürlich ist es lästig, wenn Abläufe aufgrund von Software-Aktualisierungen nicht mehr wie gewohnt funktionieren. Andererseits bietet sich dadurch vielleicht auch eine Gelegenheit, diese Prozesse auf ihre Zukunftstauglichkeit hin abzuklopfen. Denn wenn Prozesse nur mit alter Software funktionieren, hat man möglicherweise Optimierungspotenzial übersehen. Gerade die oft nur skeptisch beäugten Cloud-Dienste können nämlich manche Prozesse nicht nur erleichtern, sondern auch beschleunigen. Denn selbst für Heimanwender ist es oft nicht der optimale Zeitvertreib, dem Computer beim Drehen von Fotos einer Serie aus dem letzten Urlaub zuzuschauen, weil er pro Bild 2 Minuten benötigt – und es kommen noch 500 Bilder… Und ja: die wenigsten Benutzer reizen die Möglichkeiten der Hardware und Software aus, die aktuelle Systeme bieten. Deswegen allerdings die alten Rüben zu behalten, weil sie das immer noch können, was man benötigt, ist der falsche Ansatz, denn ein aktuelles System wäre vielleicht sicherer und entspannender.4 Kurz: Keine aktuelle Software oder Hardware zu benutzen, kann mehr Schaden und Frustration erzeugen als man möglicherweise Geld spart. Es darf auch eine Nummer kleiner sein – nur einigermaßen aktuell muss es sein. Sonst freuen sich nur die anderen… Das sind oft auch diejenigen, die nur wenige Monate später nach einem Festplattencrash froh darüber sind, dass ihre Bilder, Kontakte oder E‑Mails irgendwo automatisch in der Cloud gespeichert wurden. – Mit einem vorschnellen „Das brauche ich alles nicht!“ sollte man sich deswegen lieber zurückhalten… ↩Eine ganz perfide Schadsoftware ist die so genannte „Ransomware“, mit der man eine Festplatte des arglosen Anwenders sperren kann und erst gegen Lösegeld („Ransom“) wieder freigibt. Das kann jeden treffen, der gerne auf „setup“ klickt. ↩Dummerweise kann aber gerade die Aktualisierung eines Betriebssystems dazu führen, dass die darauf installierten Programme und alle darauf aufbauenden Prozesse nicht mehr laufen. Dann wird aus dem Update des Betriebssystems eine Aktualisierung aller Programme. Das ist zeitaufwändig und nervig, vor allem, wenn man selbst ja (noch) nicht betroffen ist. ↩Oft bringt auch ein „Downsizing“ der Hardware mehr als eine Selbstkasteiung mit alter Hard- und Software: statt eines ausgewachsenen Computers und eines Monitors mit Maus und Tastatur bieten selbst normale Tablets in Punkto Betriebssicherheit und Leistung noch weit mehr als so mancher „Bolide“ aus dem letzten Jahrzehnt. ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … praxistipps software ComputerTechnik
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