Adobe Illustrator: kurz mal vektorisiert 14.07.201814.07.2018 Grafikprogramme unterscheiden sich von Bildbearbeitungsprogrammen prinzipiell dadurch, dass sie keine vorhandenen Bildinformationen bearbeiten (also beispielsweise Fotos), sondern dass sie neue erschaffen. Der digitale Horror vacui sozusagen… Ein Grafikprogramm wie Illustrator zeigt nach dem Anlegen einer neuen Seite daher immer eine leere Seite. Natürlich lassen sich auch Fotos oder Pixelbilder mit einem Grafikprogramm öffnen, allerdings nicht bearbeiten. Dafür ist das Programm nicht da. Es dient primär der Erstellung neuer Bilder aus mathematischen Kurven, den Vektoren. Ein bisschen Hintergrund Sie müssen jetzt nicht erfolgreich verdrängte Erinnerungen an die Geometrie bemühen: Vektoren sind daran erkennbar, dass sie einen Ursprung haben, eine Richtung und einen Endpunkt (der die Länge definiert). Mit anderen Worten: wo das Auge eine Linie daran erkennt, dass eine Menge Bildpunkte in einer bestimmten Farbe auf eine zusammenhängende Art im Blickfeld angeordnet sind, existiert für das Grafikprogramm nur eine mathematische Kurve: ein Vektor.1 Für Illustrator besteht ein Dreieck nur aus drei Punkten und ein paar Berechnungen. Vektoren haben gewisse Vorteile: sie benötigen für einfache Muster weniger Informationen, da ja nur Angangs- und Endpunkt (und ihre Lage im Raum) erforderlich sind. Die Linie dazwischen wird berechnet – das übernimmt der Prozessor. Damit sind diese Linien aber auch leichter zu bearbeiten. Der Nachteil ist allerdings ihre fehlende Varianz: während für das Auge (und die Bildbearbeitung, die ähnlich wie ein Käfer nur Farbunterschiede, aber keine Kurven sieht) nicht alle Punkte eines Straßenschilds die gleiche Farbe haben müssen, um den Umriss zu erkennen (es kann ja auch halb im Schatten stehen), besteht der Umriss eines Schilds für Illustrator aus einer einzigen Kurve, bei der jeder Punkt nur eine Farbe haben kann. Dieser Nachteil kann allerdings auch Vorteile haben: wenn es nämlich darum geht, bei einem Straßenschild die Farben zu vereinheitlichen und das Bild beliebig verlustfrei zu skalieren, ist ein Grafikprogramm in seinem Element. Man muss allerdings dazu die Bildpunkt eines Fotos erst in mathematische Kurven umwandeln. Das ist das „Vektorisieren“. Auf geht’s Nehmen wir das Straßenschild (es könnte auch ein Logo sein) als Beispiel. Das Bild freistellen mit einem Bildbearbeitungsprogramm. Sieht noch nicht toll aus, aber für unseren Zweck genügt es. Illustrator öffnen und das Bild importieren. In der Ebenenpalette ist erkennbar, dass es sich um ein einziges Objekt handelt, also nicht zu bearbeiten ist. Noch. Das Bild markieren und die Funktion „Bild nachzeichnen“ („Image Trace“) wählen. In den Optionen den Vorschlag „3 Farben“ wählen, da wir ja eigentlich nur schwarz, gelb und weiß benötigen. Da meist der erste Wurf nicht so ganz trifft, die Optionen des Bildnachzeichners öffnen und „Erweitert“ („Advanced“) wählen. An dieser Stelle hängt es von der Auflösung des Ausgangsbilds ab, wie genau das Vektorisierungsergebnis sein kann. Hier muss man spielen: Jede Veränderung in den Einstellungen wird von Illustrator sofort umgesetzt. Sobald das optimale Ergebnis angezeigt wird, „Erweitern“ („Expand“) wählen. Jetzt berechnet Illustrator aus den Pixeln und den Voreinstellungen die eigentlichen Vektoren – erkennbar in der Ebenenpalette. Da eigentlich nur das Piktogramm der Pinguine in der Mitte nachgezeichnet werden soll, den Umriss der Pinguine („Compound Path“) aus der Gruppe in der Ebenenpalette herausziehen. Hier kann man zum letzten Schritt unten springen, sofern keine Nacharbeit am Schildrand mehr notwendig ist. An dieser Stelle lässt sich das Piktogramm mit dem Direktauswahlwerkzeug (A) noch anpassen. Die folgenden Schritte sind nur in unserem Beispiel nötig. Mit dem Rechteckwerkzeug (M) ein Quadrat aus der Piktogramm-Mitte aufziehen (SHIFT-ALT dabei gedrückt lassen). Mit gedrückter SHIFT-Taste das Quadrat um 45° drehen und skalieren. Es sollte etwa die Größe der schwarzen Raute haben. Die Konturstärke des Quadrats anpassen. Die Füllung ist leer. In der Ebenenpalette das Quadrat duplizieren und auf die Größe der gelben Raute aufziehen (SHIFT-ALT gedrückt lassen). Die duplizierte Raute mit leerer Kontur und gelber Füllerung versehen (dazu ggf. das Pipettenwerkzeug für den Gelbton benutzen). Falls gewünscht, die Ecken noch abrunden. Die drei Objekte in der Ebenenpalette sortieren: Gelb unten, schwarzer Rand darüber und Piktogramm oben. Die Gruppe mit den nachgezeichneten gelben Pfaden und dem schwarzen Rand ausblenden oder löschen. Fertig. Bildquelle: https://www.pinterest.com/explore/funny-signs/ Der Horizont ist ja beispielsweise keine Linie, sondern nur eine Menge einzelner Punkte, bei denen jeweils oberhalb weitere Punkte einer anderen Farbe liegen – unser Auge macht daraus eine Linie und anhand unserer Erfahrung und Erziehung nennen wir das „Horizont“. Für ein anderes Tier wie beispielsweise einen Käfer haben diese Punkte keine Bedeutung, weil er diese Verknüpfung nicht zum Überleben benötigt. ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … praxistipps werkstatt
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