Reschpecktlos?

Ist das jetzt respektlos oder demokratisch? Oder pluralistisch oder weltoffen? Ich finde es schon seltsam, wie sich in den vergangenen Jahren ein Umgangston der sozialen Medien durchgesetzt hat, der jeglichen Unterschied zwischen der Person und dem Amt (oder der Funktion) eines Menschen vermissen lässt.

Selbstverständlich kann man damit argumentieren, dass es die verbalen Giftspritzer (von denen wir auch in Deutschland genügend haben) selbst schuld sind: „Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus!“ – Aber was sind die Folgen? Sanitäter oder Feuerwehrleute werden behindert, Bahnmitarbeiter geschlagen, nur weil sie ihren Job machen? Ob ich einen Menschen sympathisch finde oder nicht, ist eine Sache (und ich nehme selbst kein Blatt vor den Mund, wenn es sein muss), aber wo ist die Grenze zum Schaden, den sein Amt erleidet? Was passiert, wenn der nächste Präsident der USA mal wieder eine rechtschaffene, ehrliche Person ist, die nicht nur an sich selbst denkt? Oder der Busfahrer einen Fahrplan hat, Verantwortung für alle Fahrgäste und einen Job, den er gerne macht?

Werden wir das später wieder auseinanderhalten können? Oder laufen wir Gefahr, dass sich in Zukunft immer mehr Menschen hinter der kompromisslosen und unmenschlichen Berufsauffassung eines Scharfschützen oder Auftragsmörders verstecken?

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