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leben, technik und kommunikation

Die Geschichte von der Lawine

31.10.202016.01.2021

Die fol­gen­de Geschich­te kann eine Uto­pie sein. Es sieht momen­tan aber noch nicht so aus…

Auf einem klei­nen Pla­ne­ten nicht unweit des unse­ren gibt es ein klei­nes Dorf am Fuß eines gro­ßen Ber­ges. Dort woh­nen Men­schen. Der Rest des Pla­ne­ten ist men­schen­leer, nur in dem klei­nen Dorf haben die Bewoh­ner eine Gemein­schaft gebil­det, da sie für ihr gemein­sa­mes Über­le­ben auf­ein­an­der ange­wie­sen sind.

Natür­lich gibt es immer wie­der auch mal Streit und sogar Hand­greif­lich­kei­ten – aber es gibt auch gemein­sa­me Fei­ern, es gibt eine Schu­le mit Leh­rer und es gibt Hand­wer­ker, Bau­ern und eine Kir­che. Ein Dorf wie aus einer Luis-Tren­ker-Idyl­le…

Und jeden Win­ter fällt Schnee, vor allem am Berg. Viel Schnee. So viel Schnee, dass das gan­ze Dorf in jedem Win­ter zu Syl­ves­ter einen Spa­zier­gang hin­auf auf den Berg macht, um den Aus­blick zu genie­ßen.

Um aller­dings zu der Aus­sichts­stel­le auf dem Gip­fel zu gelan­gen, muss man einen lan­gen Weg steil berg­auf durch den Berg­wald machen und danach ein gro­ßes Geröll­feld que­ren, was beson­ders für die Älte­ren und die Kin­der sehr anstren­gend ist.

Aus die­sem Grund kam der Dorf­vor­stand auf die Idee, die­sen beschwer­li­chen Weg zu erleich­tern und eine Art von Holz­trep­pe zu bau­en, die es auch siche­rer machen soll, auf den Gip­fel zu kom­men. Vor allem die älte­ren Bewoh­ner waren davon begeis­tert. Und auch der Rest des Dor­fes war dafür, als der Vor­stand beschloss, sich für den Abschluss des Bau­werks mit einer gro­ßen Fei­er mit Feu­er­werk zu bedan­ken, und alle Hand­wer­ker für die Dau­er des Baus mit Lebens­mit­teln zu ver­sor­gen.

Die Bau­ern fan­den das nicht so gut, muss­ten sie doch jetzt mehr arbei­ten, um die Hand­wer­ker zu ver­sor­gen – und die Kin­der waren ein biss­chen ent­täuscht, denn sie fan­den die Schnee­wan­de­run­gen immer ganz lus­tig. Anstren­gend zwar, aber auch aben­teu­er­lich. Die Bau­ern konn­te man beru­hi­gen, denn durch die Bau­maß­nah­men wur­de auch ihr Weg ein­fa­cher hin­auf zu den Mat­ten, auf die sie ihre Scha­fe trei­ben konn­ten. Und die Kin­der – sie wür­den sich wohl dar­an gewöh­nen. Und außer­dem mach­te man es ja auch für sie, die irgend­wann auch als alte Men­schen noch auf den Gip­fel woll­ten.

Im Früh­jahr begann man mit dem Bau, indem man die Bäu­me fäll­te, die für das Gerüst benö­tigt wur­den. In die­sem Moment begann der Leh­rer an dem Vor­ha­ben zu zwei­feln. Nicht so sehr wegen der Trep­pe als mehr wegen der gefäll­ten Bäu­me, die bis­lang zwar den Weg beschwer­li­cher gemacht hat­ten, aber auch einen guten Schutz gegen Lawi­nen boten. Er sprach das im Som­mer auch mehr­mals im Dorf­rat an, da er aber im Som­mer kei­nen Beleg für einen Lawi­nen­ab­gang vor­wei­sen konn­te, nahm man sei­ne Ein­wän­de nur zu Kennt­nis und bau­te wei­ter.

Und tat­säch­lich: pünkt­lich vor dem ers­ten Schnee­fall war die Trep­pe fer­tig. Sie zog sich fast ker­zen­ge­ra­de über einen nun­mehr kah­len Hang, durch das Geröll­feld bis fast hin­auf zum Gip­fel. Mit zahl­rei­chen Platt­for­men, um die Aus­sicht zu genie­ßen und Brot­zeit zu machen.

Eine Meis­ter­leis­tung.

Und dann begann es zu schnei­en. Es schnei­te unun­ter­bro­chen, tage­lang, wochen­lang. Es schien gar nicht mehr auf­hö­ren zu wol­len. Der Gip­fel wur­de weiß, das Geröll­feld ver­wan­del­te sich in ein gro­ßes Schnee­feld und aus den Baum­stümp­fen wur­den erst lus­ti­ge klei­ne Buckel, bis auch sie völ­lig unter dem Schnee ver­schwan­den.

Und gera­de als die Men­schen trüb­sin­nig wur­den wegen des täg­li­chen Schnee­räu­mens im Dorf und dem Frei­räu­men der Dächer, dann end­lich kurz vor Syl­ves­ter klar­te es auf. Es wur­de nicht nur ein wun­der­schö­ner Win­ter, son­dern sogar unge­wöhn­lich warm auf­grund des Fön­winds, der ein­setz­te. Von den Dächern schmolz der Schnee, die Eis­zap­fen tau­ten und fast wirk­te es, als ob der Win­ter in die­sem Jahr schon im Janu­ar wie­der zu Ende sei.

Da beschloss der Dorf­vor­stand, dass es nun an der Zeit sei für das gro­ße Fest. Alle Men­schen des Dor­fes soll­ten sich am Syl­ves­ter­mor­gen auf den Weg zum Gip­fel machen, alte und jun­ge, gro­ße und klei­ne, Eltern mit Kin­dern und natür­lich auch der Vor­stand mit dem Leh­rer, den Bau­ern und den Hand­wer­kern. Alle eben.

In einer lan­gen Pro­zes­si­on stieg man über die Trep­pen nach oben. Man­che waren zuerst noch zag­haft, als sie aber sahen, dass das Bau­werk wirk­lich soli­de war und noch nicht ein­mal unter dem Gewicht des Dor­fes nach­gab, fass­ten auch sie Zutrau­en und gin­gen mit – immer­hin soll­te es oben dann ein sagen­haf­tes und noch nie dage­we­se­nes Syl­ves­ter­feu­er­werk geben. Und wer lässt sich das schon ent­ge­hen?

Auch die­ser Tag war warm und so Man­cher kam ins Schwit­zen und muss­te Pau­se machen auf den Platt­for­men. Als es zu däm­mern begann, war die Pro­zes­si­on daher weit aus­ein­an­der­ge­zo­gen. So kamen die ers­ten am Ende der Trep­pen an als ande­re noch ein gan­zes Stück unter­halb waren.

Für den letz­ten Abschnitt muss­te man ober­halb des ver­schnei­ten Geröll­felds fast hori­zon­tal zu einer Berg­na­se direkt unter­halb des Gip­fels que­ren, dann war der Treff­punkt erreicht. Der Schnee knirsch­te und glit­zer­te rosa, als der Vor­stand hin­über­stapf­te und den Weg bahn­te, immer schön einer hin­ter dem ande­ren, um den Nach­fol­gen­den den Auf­stieg zu erleich­tern.

Der Leh­rer hör­te als ers­ter das Brum­men tief unter dem Schnee.

Er rief den Vor­stand auf, die Wan­de­rung abzu­bre­chen, denn die­ses Geräusch, das wuss­te er aus Büchern, waren Anzei­chen dafür, dass sich ein Schnee­brett löst und auf der Unter­la­ge zu glei­ten beginnt. Die Kin­der bemerk­ten die Unru­he des Leh­rers und erin­ner­ten sich dar­an, dass ein los­ge­tre­te­ne Schnee­brett eine Lawi­ne aus­lö­sen kann, vor allem wenn das Schnee­brett unge­hin­dert wei­te­ren Schnee mit­reißt und nicht durch Baum­stäm­me auf­ge­hal­ten wird.

Sie schrien dem Dorf­vor­stand, der bereits weit vor­aus war und in Vor­freu­de auf das Fest sei­ne Schrit­te beschleu­nigt hat­te, ver­zwei­felt hin­ter­her, er möge umkeh­ren, denn auf dem Weg nach unten waren noch vie­le Dorf­be­woh­ner und vor allem das Dorf, des­sen Dächer sie von oben erken­nen konn­ten. Das Dorf, das ihre ein­zi­ge Behau­sung auf die­sem Pla­ne­ten ist.

Das Brum­men wur­de lau­ter und es began­nen sich die ers­ten Schnee­flä­chen lang­sam nach unten zu ver­schie­ben…

(Ich has­se Cliff­han­ger.)


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