Affinity Designer oder der Illustrator in uns allen 15.11.202028.04.2022 Profis im Illustrationsbereich haben meist keine große Auswahl, wenn es darum geht, mit einer Software das tägliche Brot zu verdienen. Das hat weniger mit den persönlichen Vorlieben zu tun, sondern mit den Anforderungen durch den Arbeitsprozess: je besser Produkte ineinander greifen, desto effizienter können sie eingesetzt werden und desto höher ist auch die Produktivität – für die es Geld gibt. Kein/e Illustrator/in (oder Technikredakteur/in) kann es sich leisten, Zeit mit der Konvertierung von einem Dateiformat in ein anderes zu verbringen, vor allem wenn es häufiger geschehen muss. Denn egal, ob man Grafiken für eine Präsentation vorbereitet oder für eine Website, eine Onlinehilfe oder ein zu druckendes Dokument: jeder Wechsel des Dateiformats bedeutet zunächst, dass das Dokument verlustfrei exportiert werden muss – und dann natürlich in das folgende Dokument auch wieder importiert werden kann. Daher ist es für jedes Grafikprogramm wichtig, über möglichst zahlreiche Optionen für den Export und Import zu verfügen, um sich schneller und geräuschloser in den Prozess einzufügen. Große Softwarehäuser haben es da natürlich leichter, denn sie geben aufgrund ihrer Marktmacht vor, welche Dateiformate die angeschlossenen Programme liefern müssen. Oder aber sie bespielen gleich den ganzen Produktionsprozess und erzeugen damit einen „Lock-In“-Effekt: Klassische Kandidaten sind beispielsweise Office-Pakete und Design-Pakete aus dem Haus Adobe, bei denen alle Anforderungen im Büroalltag bzw. Designablauf aus einer Hand angeboten werden. Diese Marktmacht hat aber ihren Preis. Den will und kann nicht jeder bezahlen, der eben mal ein fesches Logo für einen Verein oder das Schaufenster und die Website des nahegelegenen Schreibwarenladens entwerfen will. Oder eine Seminararbeit und eine Präsentation aufpeppen will. – Abgesehen davon, dass diese Programme relativ teuer sind, erfordern sie auch einen hohen Einarbeitungsaufwand für den Gelegenheitsillustrator, der in uns allen steckt. Ein Programm, das in diesem Blog schon erwähnt wurde und das diese Nische füllt, ist der Vectornator. Es gibt ihn nicht nur für das iPad, sondern auch für macOS, aber nicht für Windows. Der Vectornator ist ein gutes Programm, lässt aber einen großen Teil der Gelegenheitsillustratoren außen vor, die sich keinen kostspieligen neuen Computer leisten wollen, nur weil das Programm kostenlos ist. Affinity Designer Ein anderer Kandidat, der diese Lücke füllt (aber nicht kostenlos ist, sondern nur saugünstig), ist der Affinity Designer aus dem Haus Serif. Dieses Programm gibt es für iPad OS und macOS – aber auch für Windows (ab Windows 7 SP1). Wer mit Illustrator zurecht kommt, fühlt sich in dieser Benutzeroberfläche sofort wohl Für Illustratoren, die schon einmal mit Illustrator von Adobe gearbeitet haben, fühlt sich das Programm sofort vertraut an: die Werkzeuge auf der linken Seite, die flexiblen Paletten mit den Optionen auf der rechten Seite, die Funktionen über dem Bild: alles da, wo es hingehört. Allerdings irgendwie auch immer einen Weg kürzer: die meisten Optionen und Einstellungen sind direkter erreichbar ohne Umweg über ein eigenes Menü. Normalerweise führt dies dazu, dass der Bildschirm völlig überladen wird mit Optionen und Einstellungen – ein Problem, mit dem Adobe Illustrator bis heute kämpft.1 Der Affinity Designer lehnt sich in seiner Benutzeroberfläche an OmniGraffle an, indem die Paletten insgesamt gestaffelt und geöffnet werden können. Dadurch bereitet auch das Arbeiten mit kleineren Bildschirmen keine Probleme. Durch den enormen Vergrößerungsfaktor von 1.000.000% und die intelligenten Hilfslinien ist auch die Arbeit mit einem Trackpad mühelos: Form aufziehen, Markierungspunkte (rot) greifen und ziehen, bis die Hilfslinien angezeigt werden, ist sekundenschnell erledigt. Für Technikredakteur/innen besonders interessant: die Palette mit den Einstellungsmöglichkeiten zur isometrischen Darstellung. Wer sich schon einmal durch Illustrator gekämpft hat bei dem Versuch, den Viertelschnitt eines Zylinders zu zeichnen, weiß die Optionen zu schätzen: Objekt zeichnen, auf die Isometrieebene projizieren und anpassen. Done. Pixel Persona Eine Besonderheit von Affinity Designer ist die Trennung von Vektorgrafikwerkzeugen, den eigentlichen Werkzeugen des Programms, und den Pixelwerkzeugen als „Pixel Persona“. Diese stellen eine Reihe von Funktionen zur einfachen Bearbeitung von Rastergrafiken zur Verfügung, damit diese mit dem Affinity Designer weiterbearbeitet werden können, ohne den berüchtigten und aufwändigen Programmwechsel (s.o.) vornehmen zu müssen. Das ersetzt natürlich bei Weitem nicht das Programm Affinity Photo aus dem gleichen Haus, meist aber reichen die Bordmittel des Computers und die Funktionen des Designers aus. Fazit Für den sehr günstigen Preis von ca. 55 € (das ist knapp das Doppelte des Monatsabos des Adobe Illustrator) erhält man ein komplettes Programm, das sowohl in der Bearbeitung von Vektorgrafiken dem 800-Pfund-Gorilla von Adobe fast in nichts nachsteht, als auch beim Export als Raster- oder Vektorgrafik (vor allem SVG) eher noch etwas besser ist. Gemäß der Apple-Lizenzpolitik kann das Programm übrigens auch von allen Familienmitglieder kostenlos mitbenutzt werden, um beispielsweise Präsentationen oder Seminararbeiten abzuliefern, die richtig „knallen“. Für Gelegenheitsillustratoren und Hobbydesigner ein idealer Einstieg. Und für Selbständige, die aufs Budget achten müssen, natürlich auch. Bildnachweis: „Landschaft bei Sonnenuntergang“, Vincent van Gogh Es werden einfach weitere Paletten angelegt, die in sich wiederum Optionen besitzen können. Das hat zur Folge, dass man mit Illustrator nur vernünftig arbeiten kann, wenn man über einen großen Monitor verfügt – also nicht auf einem Laptop, der den meisten Benutzern aufgrund der Mobilität lieber ist. ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … appseits macOS software IllustrationVektorgrafik
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