Tools for fools 17.03.202418.03.2024 Vor ein paar Jahren habe ich mich möglicherweise etwas abfällig darüber geäußert, wie schwer sich Organisationen mit der digitalen Kommunikation tun. Im Nachhinein tut es mir etwas leid, mich so geringschätzig geäußert zu haben: es ist weitaus schlimmer geworden. Das war jetzt Clickbait. In Wirklichkeit ist es nur unübersichtlicher geworden, denn während manche Unternehmen schon aufgrund ihrer schieren Größe in den letzten Jahren enorme Ressourcen bereitstellen oder dazukaufen konnten, die sie auf dem Weg in eine digitalere und schlankere Kommunikation begleitet haben, stehen mittelständische und kleine Unternehmen eher ratlos vor den Anforderungen. Dabei geht es mitnichten nur um die Kommunikationsanpassungen, sondern meist auch die dahinter stehenden Prozesse, die oft gar nicht existieren – oder nur in den Köpfen der Belegschaft. Beispiel eines Dokumentationsprozesses Der Status Quo Um zunächst Missverständnisse zu vermeiden: im folgenden Text geht es speziell um Dokumentationsprozesse und ihre Einbindung in Unternehmensprozesse speziell bei KMUs. Da solche Dokumentationsprozesse aber aufgrund ihrer Einbindung gleichzeitig auf funktionierende Prozesse im Unternehmen angewiesen sind, haben deren Mängel auch Auswirkungen auf die Dokumentationsprozesse. Eine komplexe Dokumentationslandschaft entsteht nicht „auf der grünen Wiese“: Aufträge müssen zunächst einmal eingehen, damit sie abgearbeitet werden können. Üblicherweise erhält jeder Auftrag ein Etikett zur Information, in dem die Randparameter enthalten sind zu Stückzahl, Lieferdatum, Lieferumfang, Produktspezifikation, gesetzlichen Vorgaben und Normen. Alles, was so in der Planung, Konstruktion, Fertigung und Rechnungsstellung erforderlich ist – bis auf die Dokumentation. Die fällt gerne hinten runter und wird erst dann relevant, wenn der Liefertermin näher rückt und man bei der Kontrolle vor dem Versand feststellt, dass noch eine Kundendokumentation fehlt… Die bisherigen Informationen genügen nämlich nicht. Sie sind zwar meist ausreichend für die unternehmensinterne Prozessteuerung, aber sie sind nicht deckungsgleich mit den Informationen, die der Kunde haben darf und benötigt. Das ist der Zeitpunkt, an dem eine technische Redaktion den Riemen auf die Orgel schmeißt und eine verzweifelte Aufholjagd bei der Recherche beginnt: wo liegen die Konstruktionsdateien, muss übersetzt werden und wenn ja, in welche Sprachen, wer ist zuständig für die Korrekturen und Freigabe (SME), sind die Datenblätter aktuell, gibt es spezielle Anforderungen des Kunden an die Dokumentation, …? Eigentlich muss das gar nicht sein, denn diese Aufholjagd in der Recherche gefährdet mitunter nicht nur die Lieferzeitpunkte, sondern ist auch extrem ressourcenintensiv, vor allem personell. Denn es geht ja meist nicht nur um ein Produkt, sondern vor allem im Sondermaschinenbau (eine besondere Stärke der deutschen Industrie) um eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte, die eng getaktet aus der Werkshalle gefahren werden müssen. Alle benötigen ihre Dokumentation einschließlich der Handbücher in den geforderten Sprachen. Das Dilemma Schon vor Jahren hatte ich mich darüber ausgelassen, wie sehr der Fachkräftemangel auch in der technischen Redaktion beißt (tekoma). Die Lage ist in der Zwischenzeit nicht besser geworden, im Gegenteil… Und schon aus diesem Grund verbieten sich personalintensive Prozesse in der Dokumentation, vor allem wenn diese Prozesse nicht unmittelbar mit der Erstellung der technischen Dokumentation zu tun haben, sondern mit der Verwaltung der Termine, Übersetzung, Recherche, Korrekturen, Archivierung und der Ablage. Dabei darauf zu vertrauen, dass die Mitarbeitenden schon wissen, wo die Daten liegen, birgt das Potenzial für Desaster: Dokumente werden nicht wiedergefunden, Informationen versacken irgendwo in Dateiordnern oder E‑Mails, Korrekturen werden mehrmals am gleichen Dokument durchgeführt – und das, während der Termindruck den Redakteur:innen ins Genick atmet. Das Resultat: wichtige Tätigkeiten wie die regelmäßige Kontrolle der Inhalte auf Aktualität und Richtigkeit werden verschoben, werden vergessen oder fallen einfach „hinten runter“, weil halt „grade keine Zeit“ ist. Die Mitarbeitenden brennen aus, haben keine Motivation mehr für die Aktualisierung ihres Kenntnisstands oder Verbesserungen an der Dokumentationsqualität. Was kann man dagegen machen? Eine Ideensammlung Zum Glück sind die meisten Redaktionen sehr flach organisiert, man kann und sollte sich selbst einbringen. Daher folgen ein paar Empfehlungen, die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können: Notieren Sie sich alle Ungereimtheiten und Inkonsistenzen, die Ihnen während der Arbeit auffallen. Nutzen Sie dazu eine ganz einfache Textverarbeitung oder ein Notizprogramm. Notizen auf Zetteln helfen wenig, denn die verschwinden schneller als sie geschrieben sind. Sie brauchen sie aber für Besprechungen und als Argumentationshilfe, um ihr Anliegen vor- und durchzubringen: Wer schreibt, der bleibt. Nutzen Sie Bordmittel der Unternehmens-IT, um Informationen zusammenzuhalten. Seit der COVID-Pandemie haben viele Unternehmen die Vorteile von Microsoft-Teams für die Kommunikation erkannt – da kann man aber noch mehr rausholen: Legen Sie gemeinsam mit den Kolleg:innen ein Team an, nehmen Sie alle Zuarbeitenden auf und erstellen Sie für jedes Dokumentationsprojekt einen Kanal. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass alle Mitglieder an der Kommunikation beteiligt werden können und auch die relevanten Dokumente und Unterlagen dort abgelegt sind (und nicht auf obskuren Ordnern tief in der Ordnerstruktur, die niemand nach vier Wochen mehr findet). Die Dateiablage in Teams hat den weiteren Vorteil, dass Sie sich um die Datensicherheit und die Zugriffssteuerung wenig Gedanken machen müssen: die 2‑Faktor-Authentifizierung ist sicherer als die selbstgestrickten Lösungen der meisten KMUs. Zusätzlich bietet Teams die direkte Ablage der Dokumente auf einem SharePoint-Server, über den auch die Versionierung erfolgt – die Nachverfolgung, wer welche Dokumente geändert hat, übernimmt die Software. Als Sahnehäubchen lassen sich in Teams Zusatzfunktionen integrieren wie beispielsweise die Aufgabenplanung über den Planner oder die Visualisierungsfunktionen von Visio für Ablaufdiagramme und Prozessdarstellungen. Und damit schließt sich der Kreis, denn diese Strukturen entstehen nicht über Nacht, sondern sind das Ergebnis von Besprechungen und der Teamarbeit. Und damit das Team auch weiterhin die einmal etablierten Prozesse nutzen kann oder sogar weiterentwickelt, sollten sie schriftlich fixiert werden – am besten als Visualisierung (SOP, Standard Operating Procedure). Die liegt dann dort, wo auch jeder drankommt. In Teams beispielsweise… Skizze der Kommunikationsstruktur mit Teams Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … dokumentation technische dokumentation ArbeitsweltInformationsprozesse
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