Nisus Writer Pro 1.0: Einfach schreiben 27.07.200702.11.2018 Für den professionellen und ambitionierten Vielschreiber gab es zu den alten Vor-OS X‑Zeiten auf dem Mac eigentlich kaum ein anderes Werkzeug als Nisus Writer. Das ist lange her. Mittlerweile läuft die Classic-Umgebung nicht mehr auf den neuen Macs. Nisus Software hat daher schon recht früh eine »Express«-Version, die zu einer zuverlässigen 2 herangereift ist. Das aber war nicht genug. Neue Features Hurenkind (siehe auch Wikipedia) Als Hurenkind wird die letzte Zeile eines Absatzes bezeichnet, wenn sie zugleich die erste einer neuen Spalte oder Seite ist. Hurenkinder gelten in der Typographie als schwerer handwerklicher Fehler, da sie die Konturen des Satzspiegels besonders stark beeinträchtigen.Schusterjunge (siehe auch Wikipedia) Wenn eine Seite oder Spalte nach der ersten Zeile eines neuen Absatzes umbrochen wird, so wird diese allein am Ende der Seite oder Spalte stehende Zeile als Schusterjunge bezeichnet. Der Schusterjunge gilt gegenüber dem Hurenkind als weniger gravierender Fehler und fällt besonders dann auf, wenn Absätze mit Einzug gesetzt werden. Seit einigen Monaten ist nun die »aufgebohrte« Pro-Version auf dem Markt. Sie enthält fast wieder alle Eigenschaften des alten Nisus Writer, nur viel besser: Hinzugekommen ist eine Lesezeichenleiste ähnlich der Navigationsleiste in MS Word. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass sich nicht nur wie in Word die Überschriften als Navigationshilfe darin wieder finden lassen, sondern alternativ auch selbst definierte Lesezeichen. Wer lange Text schreibt, weiß die Möglichkeit zu schätzen, schnell auf die Textstelle springen zu können – noch dazu, wenn sich die Lesezeichen nicht nur in der Reihenfolge ihres Auftretens im Test, sondern auch alphabetisch sortiert anzeigen lassen. Geblieben sind die Schubladen mit den Formatierungs- und Textbearbeitungspaletten, die sich frei gruppieren und nach persönlichen Vorstellungen zusammen stellen lassen. Hinzu gekommen sind die beiden Paletten für die Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses und eines Indexes. Für das gerade verwendete Absatzformat (»Stil«) lässt sich per Aufklappmenü die Hierarchieebene im Inhaltsverzeichnis festlegen. Stile bauen hierarchisch auf, d.h. man legt wie in den echten Layoutprogrammen die Grundeigenschaften der Brotschrift fest und kann darauf aufbauend die spezifischen Eigenschaften definieren. Eine Änderung der Grundeinstellungen wirkt sich dann auf alle Stile aus, die darauf beruhen. Eine weitere Layouteigenschaft sind die Einstellungen für Hurenkinder und Schusterjungen, also Absätze, die unglücklich am Seitenende umbrechen und entweder eine letzte Zeile am Seitenende oder am Seitenanfang stehen lassen (siehe auch Info rechts). Das legt man entweder für Stile global fest oder für einzelne Absätze. Darüber hinaus kann für jeden Absatz gesondert bzw. jeden Stil definiert werden, ob er mit dem folgenden zusammen gehalten werden soll. Dies ist bei Überschriften wichtig, damit sie nicht als Schusterjunge auf einer Seite bleiben, wenn der folgende Text auf die nächste rutscht. Grafiken sind nun frei platzierbar und können hinter dem Text stehen als auch umflossen werden. Leider sind sie immer noch nicht referenzierbar, sofern müssen eingebettet werden was die Dateigröße erheblich vergrößern kann. Eine Ausnahme bildet da die »LinkBack«-Funktion (siehe rechts): Eine Grafik, die in einem dazu kompatiblen Programm erstellt wurde (z.B. OmniGraffle) kann durch Doppelklick in dem Programm wieder geöffnet und bearbeitet werden (ähnlich dem OLE-Ansatz für MS Office-Programme bzw. »OpenDoc« auf Macintosh (siehe rechts). Der Document Manager NisusWriter verfügt auch in der Express-Version über einen so genannten »Document Manager«, der den schnellen Zugriff auf alle Dokumente erlauben soll. Das Problem dabei ist, dass alle Dokumente automatisch in den gleichnamigen Ordner kopiert werden, so dass eine Zuordnung zu bestimmten Projekten nicht möglich ist bzw. immer zwei Versionen auf der Festplatte »leben«. Um das Problem zu lösen, habe ich ein kleines Apple-Script gebastelt (siehe rechts), das einen Alias es ausgewählten Dokuments in den Document Manager legt. Dadurch wird zwar das Dokument korrekt im Document Manager angezeigt (allerdings nur das Änderungsdatum des Alias, nicht des Originals), kann aber an seinem ihm zugedachten Ort verbleiben. Im Einsatz Mit dem Erscheinen von Nisus Writer Pro habe ich die Erstellung von kurzen Softwaredokumentationen von Word auf Nisus Writer Pro umgestellt: Keine Probleme bei der Absatznummerierung, keine 123 automatische Absatzformate mehr, die Word ungefragt dazu packt in der Hoffnung, dass sie auch irgendwann beachtet werden (die kontrollierte Formatierung wird durch diese Flut ungemein erschwert), keine wildgewordenen Abschnittwechsel in der Kopf- oder Fußzeile. Das ganze auf dem Mac als Universal-Applikation (läuft nativ sowohl auf PowerPC- als auch auf Intel-Macs) mit durchdachter Benutzeroberfläche rattenschnell zu einem Spottpreis von 80 US-Dollar als Download. Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailBlueskyMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … archiv Nisus
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