Südfrankreich mit dem Rad: Römer, Radler, Renaissance 23.10.201204.12.2021 Ein Urlaub im Allgemeinen soll mehreren Ansprüchen genügen: er soll zunächst entspannen, ablenken vom Alltagstrott und dem meist recht eng durchgetakteten Tagesrhythmus. Urlaub soll aber auch den Geist anregen und wie ein gutes Buch den eigenen Horizont erweitern: Reisen soll bilden. Das ist zumindest unser Anspruch. Und da wir uns nur sehr ungern mit einem Buch an den Strand legen – womit ja beiden genannten Ansprüchen Genüge getan würde – soll Urlaub auch etwas mit Bewegung zu tun haben. Nicht, dass das bei uns im Alltag zu kurz käme, aber wer den Geist bewegen will, muss mit dem Gesäß beginnen. Diesmal hatten wir uns jahreszeitbedingt für die Pfingstferien wieder ein mediterranes Reiseziel ausgesucht: Südfrankreich. Ein Landstrich reich an Geschichte und Geschichten. Sur le Pont d‘AvignonDas Lied ist eigentlich eine Fehlleistung, denn es sollte nicht „sur“, also „auf“, sondern „sous“, deutsch: „unter“ der Brücke heißen, denn der gesamte Text lautete dann: Sous le pont d‘Avignon /l‘on y danse […](Unter der Brücke von Avignon tanzt man […]) und bezieht sich auf das vor der Stadt liegende Vergnügungsviertel unter den Bögen der berühmten Steinbrücke St. Bénézet über die Rhône.Avignon war als Handelsstadt mit der jahrhundertelang einzigen stabilen Rhôneüberquerung ein Magnet für das Vergnügungsgewerbe – Prostitution eingeschlossen. Einer der Päpste spottete sogar über die Stadt: „Als ich hierher kam, hatten wir vier Bordelle: im Norden, Osten, Westen und Süden. Jetzt ist Avignon ein einziges Bordell!“ Vor allem die zahlungskräftige Kundschaft des Klerus trug dazu maßgeblich bei. Von wegen Zölibat … Da wir auch dieses Mal wieder – wie schon in Sizilien im vergangenen Jahr – mit unseren beiden zerlegbaren Tandems unterwegs waren, musste es eine Rundreise werden, denn die Fahrradkoffer lassen sich nicht mitnehmen. Als Start- und Zielort wählten wir Avignon, der perfekte Einstieg in einen Landstrich, der für die meisten Besuchern untrennbar mit dem heutigen Kinderliedchen „Sur le pont d‘Avignon“ verbunden sein dürfte. Aber auch dieses Liedchen hat es in sich – dazu aber mehr in der Infobox rechts. Da es auch in deutschen Zügen zunehmend schwieriger wird, lange Fahrräder mitzuführen, hatten wir unsere Tandems mal wieder zerlegt und in die großen Koffer gepackt, die dann auch in einen ICE passen. Das übrige Gepäck einschließlich Zelten, Kocher und Schlafsäcken nebst Isomatten musste in Transportsäcke ausweichen. Eine packtechnische Herausforderung. Durch einen Zufall kamen wir noch an ein Sonderpreisticket, so dass wir relativ günstig von München nach Avignon per ICE und TGV reisen konnten. (Die Fahrtkosten bewegen sich ansonsten in schwindelerregenden Höhen.) Avignon In Avignon schafften wir es, sehr zentral in einer kleinen Herberge abzusteigen, deren Besitzer auch bereit waren, unsere beiden Koffer für die zehn Tage unserer Rundfahrt im Hinterhof aufzubewahren. So genossen wir am ersten Tag zunächst die Stadt und besichtigten selbstverständlich auch den Papstpalast aus der Renaissance (14. Jahrhundert) während des völligen Zerfalls der kirchlichen Macht in Rom. Dort hatte das französische Königshaus sehr viel Einfluss gewonnen und ließ sich kurzerhand einen eigenen Papst backen, der dann auf französischem Grund zu wohnen hatte und den Verfügungen der weltlichen Macht ausgeliefert war. War Avignon vorher eine verfallene römische Siedlung auf einem Hügel an der Rhône, so wurde es durch die Ansiedlung des Papstes und der Kurie zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Dazu trug auch bei, dass man im 14. Jahrhundert die bislang hölzerne Brücke über den breiten Strom durch ein steinernes Meisterwerk ersetzte, das sich über fast einen Kilometer vom Hochufer in Avignon bis nach Villeneuve erstreckte und so das gesamte Schwemmland überspannte. Unter den dazu notwendigen Bögen siedelten sich auf der Île des la Barthelasse in der Rhône zahlreiche Gewerbe an. Die Brücke lag aufgrund des späteren Grenzverlaufs (der Rhône) zwischen dem französischen und dem deutschen Reich und war so Schauplatz häufiger Konflikte, was dazu führte, dass nicht nur Hochwasser, sondern auch Kriege zu einer ständigen Beschädigung führten – bis der französische Teil nach einem Hochwasser 1660 nicht mehr erneuert wurde. Les Alpilles Am Morgen des zweiten Tages stiegen wir dann auf die reisefertigen Räder und radelten aus Avignon heraus nach Süden Richtung Arles. Mit Absicht querten wir dabei die „Montagnettes“, die „kleinen Berge“, um die echte Provence zu sehen, denn das flache Schwemmland der Rhône bietet dem landschaftlich und radfahrerisch anspruchsvollen Auge wenig Abwechslung. So machten wir halt im Kloster „Saint-Michel-de-Frigolet“ (Frigolet ist der provençalische Name für für Thymian), das seit dem Mittelalter einen guten Ruf als Kurort besitzt, da sich auch der dortige Thymian als hervorragendes Mittel gegen Entzündungen herausgestellt hatte. Ein malerisches Plätzchen Frankreichs, sucht dieser abgelegene Ort nach einer neuen Bestimmung als Ort der Besinnung – durchaus zu Recht, denn zu dem hektischen und bevölkerten Avignon, das sich ganz dem Tourismus verschrieben hat, ist dieses Kloster vor allem in der Mittagszeit ein Ort der Stille und Beschaulichkeit. Und wieder heraus aus den kleinen Bergen ging es an Maillane vorbei in die „Alpilles“, die „kleinen Alpen“. Die Alpilles sind mittlerweile ein Naturschutzgebiet, das man auch so würdigen sollte: Nach Les Baux-des-Provence gelangt man nur über enge Kurven in malerischen Schluchten hinauf. Der Anblick der alten Bergbaustadt und der Felsen entschädigt jedoch für den vergossenen Schweiß, denn was in klimatisierten Reisebussen als vorbeilaufender Film wahrgenommen wird, ist der Rest gigantischer Kalkablagerungen aus der Urzeit der Erde. Noch bevor es Europa als Kontinent gab, standen hier Riffe und Inseln vulkanischen Ursprungs, die auch das begehrte Bauxit an die Oberfläche brachten. Bauxit ist der Grundstoff für Aluminium, und hat seinen Namen von ebenjener Stadt, die dort in die Hügel geklebt wurde und bis Mitte 1950 führend im Abbau des Minerals war. Heutzutage lebt das Städtchen ausschließlich vom Tourismus – und entsprechend sind die Preise. Arles Vom Hochplateau, auf dem Les Baux liegt, führt eine rasante Abfahrt wieder hinunter nach Süden in die Rhône-Ebene. Dabei querten wir mehrmals die Reste der Aquädukte in Richtung Arles, die nach dem Abzug der Römer dem Verfall preisgegeben wurden. Hinter Fontvielle machten wir halt an einer alten Abteikirche, die wie so viel ihrer Leidensgenossen nach der Säkularisierung im 19. Jahrhundert zunehmend verfällt. Danach erreichten wir endgültig die sumpfige Flussebene vor Arles, dem ersten Etappenziel. Auch Arles liegt wie Avignon auf einem Felsen oberhalb der sumpfigen Flussebene und muss bis in die Neuzeit ein weithin sichtbare Landmarkierung gewesen sein. Die Anhebung sicherte den Bewohnern bis zur Kanalisierung der Rhône das Überleben und brachte Arles schon unter den Römern eine herausragende Stellung in Südfrankreich ein. Mittlerweile ist Arles jedoch touristisch weit abgehängt, wie wohl es einst das riesige römische Amphitheater beherbergte und durchaus eine antike Großstadt war. Nach dem Abzug der Römer schrumpfte Arles im frühen Mittelalter auf einen Siedlungsrest von noch 200 Häusern zusammen, deren Bewohner schließlich die immer noch massiven Bauten des Theaters als Stadtbefestigung nutzten und sich in der Arena und auf den Rängen ihre bescheidenen Hütten bauten. Zur Sicherheit erhielt das nun umfunktionierte Theater noch vier Wehr- und Wachttürme, deren Ruinen auch heute noch völlig deplatziert über den Rängen thront. Der Zeltplatz in Arles war zwar recht zentrumsnah, aber wie die ganze Stadt machte er trotz des hohen Preises einen verwahrlosten Eindruck und wir waren froh, ihn schon früh am nächsten Morgen wieder verlassen zu können. Camargue: Salz, Sumpf und Flamingos Wer kennt sie nicht, die Camargue, die berühmte Sumpfebene im Rhônedelta mit den letzten wilden Pferden Europas? Dachten wir auch: Wilde freie Pferde neben wilden freien Radfahrern. Irrtum. Die Camargue wäre längst völlig landwirtschaftlich zugestellt, wenn nicht das eindringende Salzwasser des Mittelmeers die Bodenqualität nachhaltig beeinträchtigen würde und damit einen Anbau von Obst oder Gemüse unmöglich machte. Und Pferde? Na ja, die Zäune sind so lang aufgrund der großen Fläche, dass man den Eindruck hat, hier hätten die Tiere noch Auslauf … Die Camargue ist ein Landschaftsschutzgebiet, das sich selbst überlassen ist, seit man die Rhône gezähmt und dadurch ähnlich dem Nildelta das Eindringen des Meerwassers begünstigt hat. Je weniger Wasser die Rhône führt, desto mehr versalzen die sumpfigen Niederungen – und desto bessere Lebensbedingungen haben jene anderen Tiere, für die die Camargue auch bekannt ist: Flamingos. Unsere Tour führte uns am Stadtrand von Arles über den östlichen Arm der Rhône, der Grande Rhône, südwestlich nach Saintes-Maries-de-la-Mer an der Küste. Hier wird es im Juni schon sehr warm und drückend, so dass wir versuchten, an den Cabanes, den Hütten der Hirten, vorbei möglichst schnell zur Küste zu kommen. Unterwegs bot sich allerdings immer wieder eine Gelegenheit, an einem der recht zahlreichen Vogelbeobachtungsposten im Schatten anzuhalten, um die heimische Vogelwelt zu beobachten. Und dann sahen wir sie auch, die rosafarbenen Vögel auf ihren langen Beinen durch den Sumpf stakend, immer die Schnäbel unter der Wasseroberfläche. Als echte Wildtiere ließen sie uns jedoch nicht sehr nehe heran, so dass wir in Ermangelung eines guten Teleobjektivs die Erinnerungsbilder nur mit den Augen machen konnten. Saintes-Maries-de-la-Mer ist nicht viel mehr als ein Geisterdorf, das ausschließlich von den Strömen einheimischer Touristen lebt, die sich in den Sommerferien in die warmen Wellen des Mittelmeers stürzen. Entsprechend ist der Zeltplatz mit allem erdenklichen Komfort ausgerüstet: Von Waschmaschinen über WLAN bis hin zu Insektenfallen und Sicherheitstürschlössern und Süßwasser-Schwimmbecken. Angesichts des herrschenden Lärms bereits in der Vorsaison ziehe ich es allerdings vor, dort während der Hauptsaison nicht sein zu müssen. Nach Saint-Gilles führte uns der Radweg über ruhige Nebenrouten im ständigen Zickzack einschließlich einer Fähre nach Norden. Saint Gilles liegt am westlichen Rand der Camargue, dort, wo sich die ersten Hügel aus dem Sumpf erheben, und lebt eine beschauliche Randexistenz. Zwar warnte uns ein sehr undeutlich sprechender Provençale mit nur noch wenigen Zähnen im Mund vor Dieben, aber in der Mittagshitze, als wir Rast machten und uns das Kirchenportal der gleichnamigen Abteikirche Saint-Gilles ansahen, war von krimineller Energie jedenfalls weit und breit nichts zu sehen. Noch im Mittelalter diente die Stadt als Knotenpunkt auf dem Jakobsweg von Tours an der Loire nach Santiago de Compostela in Spanien. Das Schwinden der Pilgerzahlen hat auch in dem Örtchen seine Spuren hinterlassen, denn das prächtige mittelalterliche Portal der Kirche steht in einem gewissen Gegensatz zu den teilweise verfallenden Häuserfassaden direkt gegenüber. Aber man sollte sich auch klarmachen, dass im Mittelalter die Häuser um das Kloster keineswegs prächtiger aussahen, sondern die Kirche durch ihre massige Bauweise die umliegenden meist aus Holz gebauten Hütten überstrahlte. Erst das Bürgertum setzte den Sakralbauten eine eigene Protzigkeit entgegen – solange es möglich war. Nîmes Nîmes war unser nächstes Ziel. Nîmes ist so etwas wie Arles mit Geld. So versuchten wir am Nachmittag, den Berufsverkehr auf der Umgehungsstraße zu vermeiden, um direkt den Zeltplatz „Domaine de la Bastide“ im Süden der Stadt anzusteuern, was uns allerdings nicht auf Anhieb gelang. Im Gegenteil, wir „verfranzten“ uns völlig in der Altstadt, da in Nîmes gerade das Straßennetz im Stadtzentrum komplett neu angelegt wurde und die Stadt eigentlich nur aus zahlreichen Baustellen bestand. Den Zeltplatz fanden wir schließlich doch noch. Er liegt weit außerhalb und ist daher auch angenehm ruhig – eine willkommene Abwechslung von den zunehmend verkehrsreichen Straßen rund um die Stadt. Am nächsten Morgen brachen wir dann in die Innenstadt auf, um uns das zweite große Amphitheater Südfrankreichs anzusehen, das – wie sich herausstellte – vor allem dadurch geprägt ist, dass man große Touristenströme durch die alten Katakomben lenkt. Und das ist auch gut so, denn nur dadurch lässt sich der kostspielige Bau erhalten, in dem auch heute noch Theateraufführungen stattfinden. Da auch der weite Theatervorplatz zum Verweilen und Flanieren einlädt, vermittelt das touristische Zentrum der Stadt einen mediterranen Charme, der so ganz im Gegensatz zu dem Gewusel auf seinen Umgehungsstraßen steht. Da Nîmes auch nach der gallo-römischen Zeit seine Bedeutung als wichtiger Zwischenhalt Richtung Spanien behaupten konnte, erlitt die Stadt nie den dramatischen Einbruch, den Arles im Osten erleben musste. Pont-du-Gard AquädukteAquädukte, Wasserleitungen, sind neben den Straßen und der Verwaltung eines der großen zivilisatorischen Vermächtnisse des römischen Reichs. Römische Städte waren für ihre Zeit ungeheuer groß und hatten aufgrund der Badekultur (wobei man sich nicht mit Wasser säuberte, sondern mit Öl, und so die Badekultur eigentlich mehr als Vorläufer der „Wellness-Kultur“ gelten kann) einen ebenso ungeheuren Wasserbedarf. Gerade am Mittelmeer war Wasser jedoch ein knappes Gut während des Sommers.Daher verfielen die römischen Baumeister auf die Idee, Wasser in oberirdischen abgedeckten Rinnen in die Stadt zu leiten, nachdem man es in den umliegenden Bergen in den eigens angelegten Reservoirs gesammelt hatte. Durch die höher liegenden Becken entstand ein Gefälle, das für den notwendigen Leitungsdruck und vor allem die Reinheit des Wassers wichtig war: Wasser, das steht, fault recht schnell – vor allem in der Hitze. So ist ein Mindestgefälle von etwa 0,5% (also ein halber Meter Höhenunterschied auf 100 Meter Länge) erforderlich. Der Weg zur Stadt jedoch war nicht eben, so dass man unterwegs entweder einen Berg duchstechen musste (was ein großer und damit kostspieliger Aufwand war) oder das Wasser in einer Leitung um den Berg herum leitete, was die Leitungen verlängerte und damit das gefälle verringerte. Täler wurden durch Brücken überspannt, die aus bautechnischen Gründen aus übereinander gesetzten Bogenkonstruktionen bestehen konnten. Vergleichbar ist diese Bautechnik erst mit dem Bau der Eisenbahnbrücken über anderthalb Jahrtausende später, die ein ähnliches Problem zu bewältigen hatten, denn aufgrund der geringen Materialreibung und Zugkraft der Dampflokomotiven konnten Eisenbahnen nicht mehr als etwa 2% Steigung ohne Hilfsmittel bewältigen. Der hügelige Rand des Rhônedelta wird seit der römischen Zeit vor allem landwirtschaftlich durch den Anbau von Wein und Getreide genutzt. Da eine so große Stadt wie Nîmes mit frischem Wasser versorgt werden wollte, führten auch auf dieser Seite der Rhône die römischen Besatzer in oberirdischen Wasserleitungen das kostbare Nass für die Bäder und die Häuser aus den umliegenden Hügeln heran. Der wasserreichste Fluss nördlich von Nîmes ist der Gardon, der in die Rhône mündet. Der Gardon entspringt den Cevennen, wird aber unterwegs von zahlreichen Quellen gespeist, die die Bauherren anzuzapfen wussten. Unbequemerweise aber zwängt sich der Fluss bei Remoulins durch ein recht enges Tal, das – wie der Ortsname schon sagt – für Mühlen genutzt werden kann, jedoch die Architekten der Aquädukte vor große Herausforderungen stellte ob des enormen Höhenunterschieds (zur Technik der Aquädukte, siehe unten). Sie meisterten dies mit einem auch heute noch imposanten Bauwerk: der (Wasser-)brücke über das Tal des Gardon, auch „Pont du Gard“. Schon von weitem spannt sich eine fast 300 Meter lange und 50 Meter hohe Bogenkonstruktion über das Tal des grün dahinfließenden Flusses mit dem einzigen Zweck, die lebenswichtige Wasserversorgung mit dem 20 km entfernten Nîmes und seinen etwa 20.000 Bewohnern herzustellen. Dazu liefen in römischer Zeit bis zu 30.000 Kubikmeter (also 30 Millionen Liter) Wasser täglich durch die 50 km lange Wasserrinne, die sich in gewundener Streckenführung durch die Hügel zwängte und zudem ständig kontrolliert werden musste. Dass dieses Bauwerk dann in nachrömischer Zeit nicht mehr genutzt wurde, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Reinlichkeit und Körperhygiene unserer Vorfahren … Stattdessen benutzte man die eigentlichen Kontrollstrecken, die entlang der Leitung und auch auf der mittleren Ebene des Aquädukts führten, als Straßen für Ochsenkarren. Auf ihnen kann man auch heute noch trockenen Fußes das Tal überqueren, nur um sich in der angrenzenden Macchie zu verlaufen. Die erste Runde Direkt am Pont du Gard befindet sich auch der Zeltplatz, von dem aus auch geführte Kanufahrten den Gardon abwärts angeboten werden. Ein sehr vornehmer und gut geführter Zeltplatz übrigens, was sich auch in der Preisgestaltung niederschlägt. Nach der kurzen Tour zwischen Nîmes und dem Pont du Gard, der uns viel Zeit ließ, das Bauwerk zu besichtigen, kam jetzt die Rückfahrt nach Avignon auf uns zu. Sie erwies sich als eine recht anspruchslose Strecke, da wir den Umweg über Montfrin gewählt hatten, was zunächst eine leichte Gefällstrecke bedeutete. Hinter Montfrin stießen wir dann wieder auf die Rhône, die uns von Aramon aus bis Avignon zurückleitete. Diese Anfahrt auf Avignon hatte eine besondere Bedeutung: Wir konnten uns aus dieser Richtung kommend nah am Fluss entlang ziemlich gut vorstellen, wie die Stadt in gallo-römischer Zeit und noch in der Renaissance auf die ankommenden Reisenden gewirkt haben musste. Ein überwältigender Anblick des Felsens, auf dem der Papstpalast und vor ihm schon das Oppidum und das Römerlager thronten. Wie ein Schiffsbug über den Wellen musste es ausgesehen haben, denn im Unterschied zu heute waren die meisten Häuser der Stadt aus Holz und vor allem auf der Flussseite eher notdürftig zusammengezimmert. Über die (neue) Brücke von Avignon Allerdings fuhren wir an Avignon einfach vorbei, um in die zweite Runde der Tour einzusteigen: weiter nach Osten, in die ersten Ausläufer der „Haute Provençe“. Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Radreise unterwegs FrankreichRadreiseTandem
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