Nisus Writer und Adobe InDesign: Das dynamische Duo

Wer mit InDesign gearbeitet hat, weiß, wie mächtig dieses Layout-Tool mittlerweile ist: ob Bilder, Grafiken oder Filme, Buttons, Automatisierung oder ePub – mit dieser Software sind auch 2000-seitige Kataloge und Schweinebauchanzeigen ein Kinderspiel. Umso eigentümlicher ist die rudimentäre Textbearbeitungsfunktion.

Texte können zwar in Blöcken verteilt über viele Seiten miteinander verknüpft und formatiert werden, aber zur Erfassung taugt das Programm nicht so gut. Für diesen Zweck bietet sich eine kleine und feine Software an, die ich schon mehrmals vorgestellt habe (Nisus Writer Express 2: Anstinken gegen MS Word? und Nisus Writer Pro 2: Schreiben Revisited). Ein praktisches Feature aber hatte ich noch nicht erwähnt: Verlinkung mit Formatübernahme. Das geht so:

  1. Legen Sie in InDesign einen Textrahmen mit Blindtext an und verpassen Sie ihm die gewünschten Stile (Absatz- und Zeichenstile).
  2. Markieren Sie den gesamten Text und schneiden Sie ihn aus.
  3. Löschen Sie den Textrahmen.
  4. Starten Sie Nisus Writer und fügen Sie den ausgeschnittenen Text ein. -> Alle Formate einschließlich der Formatnamen bleiben erhalten.
  5. Wechseln Sie in die Formatansicht von Nisus Writer und löschen Sie alle nicht benötigten Formate aus dem Dokument.

Wenn Sie den Text jetzt in Nisus Writer schreiben (das geht schneller und einfacher als in InDesign), und diesen Text dann platzieren, wird er automatisch mit den korrekten Stilen übernommen. Das spart den Umweg über Formatzuweisungen und die langwierige Nachformatierung in InDesign.

Ach. ich vergaß: Nisus Writer gibt es nur für OS X. Aber möglicherweise funktioniert dieser Workflow auch mit einer Textverarbeitung auf Windows. Falls Sie eine solche kennen (und jetzt bitte nicht mit „Word“ kommen, denn da ist es sehr schwierig, die nicht benötigten Formate zu löschen, die automatisch im Dokument angelegt werden), fühlen Sie sich ermutigt, dies unten in den Kommentaren zu erwähnen.

 

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