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Textarme Dokumentation und Kino: „Und Äkschn!“

06.06.202012.03.2022

Auf ein­ge­fleisch­te Tech­ni­k­re­dak­teu­re und ‑illus­tra­to­ren wirkt es auf den ers­ten Blick selt­sam, wenn man die Pla­nung einer text­ar­men Anlei­tung in der Tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on mit einem Kino­film ver­gleicht. Dabei gibt es sehr viel mehr Par­al­le­len als sie auf den ers­ten Blick erkenn­bar sind.

Gut, wer­den Sie sich als Außen­sei­ter fra­gen: „Was inter­es­siert mich, wie ein unter­be­zahl­ter Schrei­ber­ling die Welt und sei­nen Job sieht? Der kann sich das doch den­ken, wie er möch­te, Haupt­sa­che, ich krieg‘ das Regal zusam­men­ge­baut und mei­ne Kaf­fee­ma­schi­ne pro­gram­miert!“

Das stimmt sogar.

Es ist das Ziel der Doku­men­ta­ti­on, dass Sie zu dem Ergeb­nis kom­men, für das Sie das Pro­dukt erwor­ben haben und bedie­nen möch­ten. Das ist unser Job. Oft machen wir das, ohne das Pro­dukt selbst bedient zu haben oder zumin­dest nicht unter den Bedin­gun­gen, unter denen Sie als Anwen­der zum Ergeb­nis kom­men wol­len. Vor allem, wenn wir unter­schied­li­che Mut­ter­spra­chen haben und uns daher schrift­lich nicht so prä­zi­se aus­drü­cken kön­nen, wie wir ger­ne möch­ten. Dafür gibt es näm­lich Bild­an­lei­tun­gen.

Es ist näm­lich nicht nur so, dass ein Bild mehr als tau­send Wor­te sagt: es kann sogar sehr geschwät­zig sein und Sie mit Infor­ma­tio­nen über­frach­ten, mit denen Sie nichts anfan­gen kön­nen. Das kann dann das Gegen­teil von erfolg­reich sein und manch­mal sogar schwe­re Pro­ble­me nach sich zie­hen, von Frus­tra­ti­on über Defek­te bis hin zu Ver­let­zun­gen. Um sich für die Beschrei­bung auf Illus­tra­tio­nen zu ver­la­gern, braucht es mehr als nur ein Bild – es braucht eine gan­ze Bil­der­ge­schich­te, ein Nar­ra­tiv.

Die Bil­der sol­len näm­lich eine Geschich­te erzäh­len, an der zu Beginn die benö­tig­ten Uten­si­li­en vor­ge­stellt wer­den und das Set­ting. Die ein­zel­nen Akteu­re müs­sen zum rich­ti­gen Zeit­punkt erschei­nen und ihren Part spie­len, um danach abzu­tre­ten oder im Hin­ter­grund zu ver­schwin­den. Der Redak­teur braucht bei der Erstel­lung der Bil­der einen Plan, mit dem er nicht nur sei­ne Bil­der erstellt, son­dern der auch die Erwar­tun­gen vor­weg­nimmt. Die­sen Plan arbei­tet er als gesam­te Anlei­tung aus und plant die ein­zel­nen Bil­der ent­spre­chend: was soll gezeigt wer­den, wie soll es gezeigt wer­den, wie ist die Aus­gangs­si­tua­ti­on, wie ist der End­zu­stand?

Soll­te Ihnen das bekannt vor­kom­men, haben Sie viel­leicht schon ein­mal einen Film im Kino ana­ly­siert oder ein Buch zum Film (ein „Making Of“) gele­sen – es ist tat­säch­lich sehr ähn­lich. Der Regis­seur wird vom Redak­teur gespielt, die Büh­ne oder das Set­ting ist das Doku­ment, die Bil­der sind die Sze­nen (oder Akte) des Films, die Schau­spie­ler sind die Bau­tei­le, die Schritt für Schritt zusam­men­ge­setzt wer­den, bis am Ende das Pro­dukt zusam­men­ge­baut ist. Der Plan ist der Plot und die Aus­ar­bei­tung ist das Dreh­buch.

Und in der Tat steckt wie auch bei einem Film sehr viel Arbeit in der guten Vor­be­rei­tung: die Bau­tei­le, die ein­zeln ange­legt wer­den (meist als Aus­lei­tun­gen aus einem CAD-Pro­gramm), die Unter­tei­lung der Hand­lungs­fol­ge in ein­zel­ne Sze­nen, die den Betrach­ter nicht über­for­dern sol­len, die Defi­ni­ti­on der Sze­nen­zahl und die rich­ti­ge Rei­hen­fol­ge der Schrit­te.

Das ist Hirn­schmalz, das sich aus­zahlt, denn wie beim Film sind nach­träg­li­che Ände­run­gen vor allem dann auf­wän­dig, wenn die Post­pro­duk­ti­on ran muss: „So ver­steht das nie­mand, meint der Chef. Könn­ten Sie nicht ande­re Bil­der neh­men?“

Auch das gehört dazu: zumin­dest den Plot soll­te man sich vor­her abseg­nen las­sen (bei­spiels­wei­se als Scribb­le).

Zum Schluss soll näm­lich etwas ent­ste­hen, von dem alle Betei­lig­ten etwas haben. Vor allem soll­te der Benut­zer am Ende das Gefühl haben, einen guten Film gese­hen zu haben.

Dann hat sich die Äkschn gelohnt.


Bild­nach­weis: Aus dem „Making Of“ von „Der letz­te Mann“ (Stumm­film von 1924) mit Emil Jan­nings. Regie: Fritz Mur­nau – https://​www​.vir​tu​al​-histo​ry​.com/​m​o​v​i​e​/​f​i​l​m​/​1​0​5​5​2​/​d​e​r​-​l​e​t​z​t​e​-​m​a​n​n​/​c​ast

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