Juhuuu! Nie mehr Backups! 09.11.200705.05.2019 Es ist geschafft: Der Bundestag hat gegen die Freiheit1 und die demokratischen Grundrechte gestimmt und die Vorratsdatenspeicherung beschlossen. Ab sofort werden alle Kommunikationsdaten aller Bundesbürger sechs Monate gespeichert, der Bürger quasi mal vorab krimineller Machenschaften verdächtigt. Wir sollten uns nicht grämen, das hat nämlich auch gewisse Vorteile: Jede Mail und jedes Telefonat, die ich schicke oder führe, wird mitgeschnitten vom Verfassungsschutz und bei den Betreibern der Kommunikationsunternehmen. Die haben ab Januar dann auch die Bestätigung, dass ich jemandem eine E‑Mail geschrieben habe. Ab dann kann sich keiner mehr rausreden, er habe meine Mails nicht erhalten (ich natürlich auch nicht). Aber es ist noch besser: falls ich die Daten verschmeiße, kann ich Sie bis zu sechs Monaten noch mal anfordern – von meinem ISP. Cool, oder? Zwar wird allenthalben behauptet, man werde nur die Kommunikationsdaten speichern, aber nicht die Inhalte, aber wer glaubt schon einem Innenminister, der das Verfassungsgericht mit einer faschistischen Institution gleichstellt? Oder einem Verteidigungsminister, der auch das Grundgesetz missachtet, wenn er es für richtig hält, Verkehrsflugzeuge im Entführungsfall mitsamt allen Insassen vom Himmel zu schießen? Ich nehme mal an, dass „aus Versehen“ auch die Inhalte mitgespeichert werden. Und das ist auch gut so, denn dann weiß ich meine Daten auch regelmäßig gesichert. Da das wahrscheinlich inkrementell geschieht, kann ich mir die eigenen Backups ja eigentlich sparen – und auch den Plattenplatz: Mail vom Maier gelöscht? Anhang nicht gelesen und weg? Rechner beim Transfer abgestürzt? Kein Problem: Rufen Sie einfach beim Innenminister an, er soll Ihnen die Kopie schicken. Cool, was? Und es kommt noch besser: In Zeiten, wo auch das Web 2.0 finanziell nicht so recht begeistern will, wird bei den Betreibern auch bald der Speicherplatz bald knapp. Wie wäre es, wenn jeder von uns den zuständigen Behörden seinen freien Speicherplatz zur Verfügung stellt? Ein paar Giga würden sich schon frei machen lassen, das sollte bei mehreren Millionen Nutzern doch reichen. Zwar haben wir das Problem, dass unsere Rechner nicht uneingeschränkt online sind, aber man könnte uns den zusätzlichen Stromverbrauch bei 99% Verfügbarkeit finanziell schmackhaft machen. Wie das gehen soll? Na wie überall: Sponsoring. 10 Giga bei mir und beim Staatsanwalt Huber erscheint oben auf dem Bildschirm ein penetranter Button: „Ihre Daten werden Ihnen zur Verfügung gestellt mit freundlicher Unterstützung von Böttiger“. Richtig cool, was? Ich bin mir sicher, da draußen gibt es noch mehr Ideen, wie man die Vorratsdatenspeicherung für eigennützige und wirtschaftsfördernde Maßnahmen benutzen kann. Das waren nur ein paar Gedanken von einem Laien. Gar nicht auszudenken, was die Profis oder gar die Terroristen und Kriminellen mit den Vorzügen der zentralen Datenspeicherung anfangen können … bedenklich stimmt mic in diesem Zusammenhang auch die Errichtung eines „Freiheits- und Einheitsdenkmals“ – jetzt wird die Freiheit auch schon auf in Denkmal gestellt, das macht man ja mit Verstorbenen ↩Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Politik DatensicherungVorratsdatenspeicherung
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