iCloud Drive: Welcome back, Apple. Seriously 14.11.201405.05.2019 –„Apple? Die haben schicke Hardware, aber von der Wolke haben sie keine Ahnung!“ Das ist der Tenor zumindest unter den Nerds und Computernutzern, die schon recht frühzeitig erkannt haben, dass man das Internet nicht als nur Schaufenster, sondern auch als Informationsplattform nutzen kann (siehe dazu auch Web-Applikationen: Wo lungern bloß meine Daten rum?). Nach mehreren eher kläglichen Versuchen, das Cloud-Computing zu nutzen, wuchtet sich nun auch der Behemoth Apple wieder in den Ring – und bringt den iCloud Drive mit. iCloudDrive im Browser und als Ordner auf dem Rechner Der Datenspeicher Man hatte sich in Cupertino eine blutige Nase geholt – im übertragenden Sinn – als man dort das Internet nur als eine Art erweiterte Datensicherung für iPhones betrachtete. Denn in erster Linie diente die iCloud dazu, die Backups und die Einkäufe, die die meisten Besitzer eines iPhones oder iPads tätigen, im Hintergrund abzusichern. Bei Verlust oder Beschädigung oder gar Diebstahl lassen sich die Daten damit problemlos mit einem einzigen Passwort zuverlässig wieder herstellen, ohne dass dabei Daten verloren gehen. Dazu zählen E‑Mails genauso wie Kontakte oder Fotos, selbst Erinnerungen und Notizen. Das ist das Internet als Datenspeicher. Der Datenabgleich Datenspeicher macht solange Sinn, wie die Benutzer nicht ihre Daten über mehrere Geräte abgleichen wollen – zwar nicht bloß Kommunikationsdaten wie E‑Mails oder Chats, sondern eben auch Dokumente. Denn mit der steigenden Leistungsfähigkeit der Mobilgeräte steigen auch die Anforderungen: Mit dem iPad einen Text beginnen und auf dem Laptop beenden? Kurz vor der Präsentation auf dem iPhone den Folien den letzten Schliff verleihen, nachdem man sie auf dem Bürorechner vorbereitet hatte? Unterwegs die Zahlen der letzten Auswertungen auf dem iPad berechnen, die man von Kollegen gestern Nacht noch ins Büro geschickt bekommen hat? – Alles kein Problem, falls man das Internet nicht nur zur Datensicherung, sondern auch zum Datenabgleich zwischen mehreren Geräten nutzen möchte. Texte oder Gedankensplitter, die man auf einem Gerät erfasst hat, kann man ohne Probleme auf auf einem anderen öffnen und weiterverarbeiten, ohne die Geräte miteinander verbinden zu müssen und ohne mehrere Versionen eines Dokuments zu besitzen: eine auf dem Smartphone, eine auf dem Tablet und ein letztes vielleicht dann auf dem Rechner. Und welche Version ist die aktuelle? Könnte man nicht ein beliebiges Gerät nutzen und die aktuelle Information wird – Internetverbindung vorausgesetzt – automatisch auf alle anderen Geräten verteilt? Kann man: Das ist Datenabgleich. Das Dilemma Unternehmen wie Dropbox (siehe Gemeinsame Festplattennutzung mit der Dropbox: Let’s work together!) haben den Datenabgleich vorgemacht: Solange man alle Daten in einem Ordner ablegt, der beispielsweise mit der Dropbox im Internet verbunden ist, kann man auf diese Daten von überall zugreifen. Aber deswegen kann man sie noch lange nicht öffnen oder gar bearbeiten, und sei es nur, um noch schnell einen Fehler zu korrigieren oder einen Eintrag zu aktualisieren. Nun kann man das Problem des Zugriffs und der Bearbeitung auch lösen, indem man wie Google (siehe Web-Applikationen: Google Drive) die benötigten Programmfunktionen per Browser bereitstellt: Im Internet am Account anmelden, Browser starten und arbeiten. Ja, das geht – wenn man denn eine vernünftige Internetverbindung hat. Was aber macht man im Zug auf der Fahrt durch die Mittelgebirge, also ohne Netz? Das sind zwei Probleme, die sich eigentlich feindlich gegenüberstehen: Die Bearbeitung benötigt im Browser keine Synchronisation, denn es wird ja direkt auf dem Server gearbeitet. Es gibt nur eine Datei. Andererseits arbeitet man mit Programmen, die direkt auf dem Gerät installiert sind, auch ohne Internetverbindung. Dazu müssen für die lokale Bearbeitung (auf dem jeweiligen Gerät) die Dokumente auf das Gerät kopiert werden. Damit laufen sie aber nicht synchron und man hat mehrere Kopien. Ein klassisches Dilemma. The Apple way iCloud Drive ist Teil der iCloud und kann mit iOS 8 bzw. OS X 10.10 Yosemite genutzt werden. Beide Betriebssysteme sind umsonst, benötigen aber aktuelle Apple Hardware. Der Speicherplatz für alle Dokumente (einschließlich Backup für iOS-Geräte außer Fotos) ist bis 5 GB kostenlos. Für 0,99 € pro Monat erhält man aktuell 20 GB. Für 3,99 € pro Monat dürfen es aktuell 200 GB sein. Die Preise für Speicherplatz im Internet fallen jedoch. Dieses Dilemma lässt sich nicht auflösen, wenn man nicht die gesamte Informationskette beeinflussen kann. Man benötigt dazu nämlich nicht nur die Software, die die Daten synchronisiert, sondern auch die Apps, mit denen der Benutzer die Daten bearbeiten kann. Außerdem ist es hilfreich zu wissen, auf welchen Geräten und damit welchem Betriebssystem diese Funktionen eingesetzt werden, denn der Gesichtspunkt der Datensicherheit darf ja nicht vernachlässigt werden. Da kommt es natürlich zupass, das ein Unternehmen wie Apple diese Kette fast komplett abdecken kann: Man programmiert die Apps, stellt die Server und auch die Geräte, auf denen das Betriebssystem läuft, das die nahtlose Zusammenarbeit erlaubt. Für den Benutzer sieht das dann folgendermaßen aus: Der iCloud Drive: Ein Account auf dem Server enthält einen vorkonfigurierten Ordner, den „iCloud Drive“. Dieser iCloud Drive enthält wiederum vorgefertigte Ordner, in die die gleichnamigen Programme (unter anderem „Pages“ zur Dokumentbearbeitung, „Numbers“ zur Tabellenkalkulation und „Keynote“ als Präsentationssoftware) hineingreifen. Innerhalb dieser Ordner kann man dann seine eigene Struktur anlegen. Die iOS-Apps: Die soeben genannten Apps („iWorks“ als Pendant zu „Office“) werden dann auf einem iOS-Gerät (iPhone oder iPad) installiert und greifen automatisch auf die entsprechenden Ordner im iCloud Drive zu. Die Apps können aber auch neue Dokumente anlegen oder vorhandene Dokumente in ihrem Ordner löschen. Die Apps sind zwar in ihrem Verhalten und der Benutzeroberfläche an das Betriebssystem angepasst, verfügen aber über (fast) alle Funktionen der stationären Geräte. Das Gerät synchronisiert die Daten automatisch mit dem Cloud-Server, sobald eine Internetverbindung hergestellt ist. Die OS X‑Apps: das sind die „klassischen“ Programme auf dem stationären Gerät, also alle Computer, auf denen eine aktuelle Version des OS X Betriebssystems installiert ist. Die Macs eben. Die Bearbeitung und auch das Synchronisieren funktionieren wie bei iOS. Allerdings hat man aufgrund des unterschiedlichen Dateisystems außerdem direkten Zugriff auf den iCloud Drive. Dadurch erscheinen die Ordner im iCloud Drive wie Ordner in der Dropbox. Und spätestens jetzt lässt sich das Perfide dieses iCloud Drive erkennen, denn die Zusammenarbeit aller Geräte funktioniert nur, wenn sie alle aus dem gleichen Hause stammen. Wer ein iPhone besitzt und ein iPad, kann diese Funktionen nutzen; wer einen Mac besitzt und ein iPad, kann diese Funktion nutzen; auch wer zwei Macs besitzt, kann diese Funktion nutzen. Nur wer in dieses Ökosystem mit einem anderen Betriebssystem einbrechen möchte (Windows, Android, Linux etc.), der steht im Regen. Es gibt aber eine Ausnahme: den Browser. Download-Optionen im Browser. Nicht jeder nutzt iWorks Der Browser Da die Dokumente alle auf einem Server in der Cloud liegen und von allen Geräten dieses Accounts geöffnet und bearbeitet werden können, können sie auch direkt im Browser geöffnet und bearbeitet werden. Zu diesem Zweck hat Apple ähnlich wie Google (oder auch Microsoft) alle notwendigen Programme des iWorks-Pakets als „Internetprogramme“ umgesetzt – mit fast identischer Benutzeroberfläche. Das bedeutet, dass man mit dem Öffnen eines iWorks-Dokuments eine Internet-App startet und die gleiche Benutzerumgebung vorfindet, die auch auf einem Mac existiert. Wer also keinen Mac hat, aber ein iOS-Gerät, kann auf diese Weise seine Dokumente auch erstellen und bearbeiten. Dies gilt auch für Nutzer einer älteren OS X Version (bis einschließlich OS X 10.9). Darüber hinaus lassen sich auch Dokumente des Microsoft Office-Pakets in die entsprechenden Ordner kopieren. Dort werden sie beim Öffnen im Browser in Dokumente konvertiert, die sich mit iWorks-Programmen bearbeiten lassen. Nach dem Speichern können die Dokumente aus dem jeweiligen Programm dann wieder als Office-Dokumente oder PDF-Dateien auf die Festplatte kopiert werden. Bequemer geht es kaum. Fazit Apple spielt hier seine ganze Erfahrung als Hersteller von Hard- und Software aus. Die integrierte Lösung des iCloud Drive mit den iOS-Geräten und den OS X‑Rechnern wertet die Benutzerfreundlichkeit zusätzlich auf. Für Menschen, die privat oder beruflich nicht nur überall kommunizieren, sondern auch arbeiten möchten (oder müssen), bedeutet dies ein Stück mehr Unabhängigkeit. Sofern sie denn einen iCloud-Account haben … Teilen mit:MastodonWhatsAppE‑MailMehrDruckenLinkedInTelegramPinterestGefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … appseits Cloud
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